SBB, Postauto und Co. wollen die ÖV-Preise nicht erhöhen. Dennoch gibt es eine Änderung. Die betrifft Studenten zwischen 25 und 30 Jahren.
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Das GA für Studierende zwischen 25 und 30 Jahren wird ab 2021 teurer. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • SBB, Postauto und Co. wollen die ÖV-Preise auf 2021 nicht erhöhen.
  • Gemäss Alliance Swiss Pass entfällt aber das GA Junior für Studierende.
  • Der Schweizer Studentendachverband fordert von der Allianz ein Überdenken.

Vorab die positive Nachricht: «Preise im ÖV werden nicht erhöht.» Und dies trotz den Einbussen wegen des Coronavirus. Dies kündet die Alliance Swiss Pass heute Mittwoch in einer Mitteilung gross an.

Um die «Attraktivität des ÖV weiter zu erhöhen», habe man sich entschlossen, generell die Preise auf nächstes Jahr nicht anzuheben.

Doch eine Preiserhöhung gibt es dennoch: Und zwar entfällt die Ermässigung für das Generalabonnement für Studierende zwischen 25 und 30 Jahren. Als Ersatz dafür gibt es gemäss der Allianz von SBB, Postauto und den ÖV-Regionalbetrieben einen einmaligen Rabatt für alle 25-Jährigen. Also auch für Nicht-Studis. Dieser beträgt 500 Schweizer Franken.

Alliance Swiss Pass: «Ungleichbehandlung innerhalb Altersgruppe»

«Es stellt einen Sonderfall dar und führt zu einer Ungleichbehandlung innerhalb dieser Altersgruppe», so die Begründung. Nun werde der Übergang zum Erwachsenen-GA für 25-Jährige abgestuft.

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Die Alliance Swiss Pass will die Angebote für den öffentlichen Verkehr attraktiver gestalten. - Keystone

Ein GA für Jugendliche bis 25 Jahre kostet derzeit 2650 Franken im Jahr. Auch Studierende bis zum 30. Lebensjahr bezahlten jährlich gleich viel.

Ein Erwachsenen-GA hingegen kostet deren 3860 Franken. Heisst also: 25-Jährige bekommen ab 2021 einmalig ein Übergangs-GA für 3360 Franken.

Hochgerechnet auf die fünf Jahre sind das bis zu 5550 Franken, die Studierende bis zu ihrem 30. Lebensjahr mehr bezahlen als zuvor.

Für Studierende «katastrophal»

«Klar ein Schritt in die falsche Richtung», findet Lea Schlenker, Co-Präsidentin vom Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS). Für Studenten sei die Entscheidung «katastrophal».

Ein riesiger Betrag werde nun für Studierende ab 26 anfallen. Besonders für Studis auf dem zweiten Bildungsweg sei dies «extrem problematisch».

Verband Schweizer Studierendenschaften VSS
Lea Schlenker, Co-Präsidentin vom Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS). - zVg

«Jeden Franken, den angehende Studierende mehr zahlen müssen, kann entscheidend sein», so Schlenker. Klar gäbe es Studierende, die nicht darauf angewiesen seien. «Doch der Entscheid von Alliance Swiss Pass ist für die Studis besonders hart, die auf ein GA angewiesen sind.»

Abschaffung schaffe Hindernis für ein Studium

Vor allem treffe es Studenten, die nicht aus einer Hochschulstadt kommen würden. Oftmals seien dies Studenten, «die es sich nicht leisten können, in einer Hochschulstadt zu wohnen, weil gerade da die Mieten besonders teuer sind. Pendeln ist für viele darum unumgänglich.» Die Abschaffung des Studierenden-GA werde so zu einem Hindernis für ein Studium.

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Ab 2021 entfällt das GA für Studierende zwischen 25 und 30 Jahren. (Symbolbild= - Keystone

«Wir verlangen, dass die Alliance Swiss Pass nochmals reflektiert und sich überlegt, ob es der richtige Ort zum Sparen ist», so Schlenker weiter. Studierende sollen aufgrund ihrer Fähigkeiten studieren können. Wichtig sei darum, dass Studierende eine gute Bildung erhielten und dabei eine Fairness beim Zugang zum Studium gelte. Es sei sehr wichtig, dass den Studierenden keine Hürden in den Weg gelegt würden.

Darum erachte es der Verband als «sehr problematisch, was die Alliance Swiss Pass heute entschieden hat.»

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