Auch Deutschland wird von heftigen Unwettern heimgesucht. Mehr als 50 Menschen starben, viele weitere werden vermisst. Die Entwicklung sehen Sie im Ticker.
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Weitgehend zerstört und überflutet ist ein deutsches Dorf im Kreis Ahrweiler nach dem Unwetter mit Hochwasser. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in Deutschland haben die Unwetter heftige Auswirkungen.
  • Über 50 Menschen verloren in den Fluten ihr Leben, viele weitere werden vermisst.
  • Die Entwicklung im Nachbarland sehen sie hier im Ticker.

21.44 Uhr: Bei neun Menschen, die bei der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen sind, handelte es sich um Bewohner einer Behinderteneinrichtung in Sinzig.

Das sagte eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Innenministeriums am Donnerstagabend. Die Fluten seien schneller gekommen, als die Menschen hätten in Sicherheit gebracht werden können.

Die Gesamtzahl der Verstorbenen beläuft sich mittlerweile auf mindestens 58. Weiterhin werden Dutzende Personen vermisst.

20.16 Uhr: Mittlerweile beläuft sich die Zahl der an der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands verstorbenen Menschen auf über 50.

18.57 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht mit Sorgen auf die Häufung von Extremwetterereignissen – diese fordere zum Handeln auf. Die Kanzlerin machte am Donnerstag in Washington deutlich, dass die UN-Klimakonferenz in Glasgow im Herbst Fortschritte bringen müsse, was die Selbstverpflichtungen der Länder anbelange. Zudem betonte sie die Bedeutung der Transformation Richtung Klimaneutralität. Auch die soziale Balance müsse man ins Auge fassen.

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Das Klinikum Mutterhaus Ehrang (Rheinland-Pfalz) stand unter Wasser und wurde komplett notevakuiert. - keystone

18.31 Uhr: Die Zahl der Unwettertoten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat sich im Verlauf des Donnerstags auf mindestens 45 erhöht. In Nordrhein-Westfalen sind es bisher insgesamt 26 bestätigte Todesfälle, in Rheinland-Pfalz 19.

17.38 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat Laschet kündigte an, sich nun zunächst aus den politischen Auseinandersetzungen im Bundestagswahlkampf herauszuhalten. «Alle diese parteipolitischen Fragen müssen zurückstehen, wenn eine solche Krise eintritt», sagte er bei einem Besuch im Überschwemmungsgebiet in der Stadt Hagen. «Das Wichtigste ist, jetzt zu helfen.» Laschet forderte zudem eine schnellere Umsetzung von Klimaschutzmassnahmen.

17.05 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel hat den Menschen in den Hochwassergebieten in Deutschland Unterstützung zugesagt. Wo die Bundesregierung helfen könne, werde sie das tun, sagte Merkel am Donnerstag am Rande ihres Besuches in Washington.

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Angela Merkel befindet sich zurzeit in Washington. - keystone

«Dies sind für die Menschen in den Überschwemmungsgebieten entsetzliche Tage. Meine Gedanken sind bei ihnen. Und sie können darauf vertrauen, dass alle Kräfte unseres Staates – von Bund, Ländern und Gemeinden – gemeinsam alles daran setzen werden, auch unter schwierigsten Bedingungen Leben zu retten, Gefahren abzuwenden und Not zu lindern.»

17.00 Uhr: In Limburg sind nach Angaben der Bürgermeisterin knapp 3000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Manche Orte könnten wegen zu starker Strömung nicht einmal per Boot erreicht werden, Hubschrauber könnten wegen des Wetters nicht eingesetzt werden. Die EU-Kommission teilte mit, dass als Teil einer Sofortreaktion ein Rettungsteam und ein Hubschrauber aus Frankreich mobilisiert worden seien. Auch Italien und Österreich hätten Hilfe angeboten. Der Einsatz werde von der Kommission koordiniert und bis zu 75 Prozent der Transportkosten übernommen.

16.50 Uhr: Im Zusammenhang mit schweren Unwettern in einigen europäischen Ländern sind auch im Osten Belgiens mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Ländern Hilfe zu: «Die EU ist bereit zu helfen.» Betroffene Länder könnten den Katastrophenschutzmechanismus der EU in Anspruch nehmen.

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Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Die EU hat weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen. - dpa

15.50 Uhr: «So eine Katastrophe haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich verheerend», sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Donnerstag in Mainz. Es sei zudem schwierig, die Vermissten zu erreichen, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei.

14.50 Uhr: Die «Bild» berichtet über die neusten Todeszahlen. Mittlerweile stieg diese auf 42 an. Dutzende Menschen werden weiterhin vermisst.

14.45 Uhr: Nach dem schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei Köln von 20 Toten in der Region berichtet. Neben zwei in Köln gefundenen Toten seien bislang aus Euskirchen 15 und aus Rheinbach drei Tote gemeldet worden.

13.45 Uhr: In Stolberg bei Aachen nutzen bereits Kriminelle die Hochwasserlage aus: Dort sei es zu einzelnen Plünderungsversuchen von Geschäften gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

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Langfinger nutzen die Fluten in Stolberg (D) und plündern diverse Geschäfte. - dpa

Überfallen wurden ein Juwelier, ein Supermarkt und eine Drogerie. Eine Hundertschaft der Polizei sei nun in Stolberg, um die verlassenen Wohnhäuser und Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.

13.00 Uhr: Wegen der Gefahr eines Dammbruchs an der Steinbachtalsperre in Nordrhein-Westfalen werden zwei Ortsteile von Rheinbach evakuiert. Bei der Evakuierung von Oberdrees und Niederdrees würden auch Lastwagen der Bundeswehr eingesetzt.

12.58 Uhr: Die deutsche Regierungschefin Angela Merkel hat sich zu den Unwettern geäussert: «Ich bin erschüttert über die Katastrophe, die so viele Menschen in den Hochwasser​gebieten durchleiden müssen.»

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Angela Merkel äussert sich zu den Unwettern in Deutschland. - dpa

Merkel weiter: «Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und Vermissten. Den vielen unermüdlichen Helfern und Einsatzkräften danke ich von Herzen.»

12.15 Uhr: Die Zahl der Todesopfer ist auf 20 angestiegen, wie die Nachrichtenagentur «dpa» berichtet. 50 bis 70 Menschen werden nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums vermisst.

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Mit einem Bergepanzer und schwerem Räumgerät rückt die Bundeswehr an, um die Schäden, die die Überflutung des Nahmerbach am Vorabend mit sich gebracht hatte, zu beseitigen. Foto: Roberto Pfeil - dpa

Auch die deutschen Streitkräfte helfen bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten mit. Im Land Nordrhein-Westfalen seien am Donnerstagmorgen 200 Männer und Frauen mit Bergepanzern, schweren Lastwagen und dem Transportpanzer in den Einsatz geschickt worden. In Rheinland-Pfalz sind demnach 70 Soldaten mit vier Unimogs und Krankenwagenausstattung unterwegs.

11.50 Uhr: Wie die «Bild» mitteilt, beläuft sich die Zahl der Toten jetzt auf 19. Weiterhin werden mehr als 70 Menschen vermisst.

Entspannung der Wetterlage am Donnerstag erwartet

11.15 Uhr: Der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes, Marco Manitta, erwartete am Donnerstag «eine Entspannung der Wetterlage». Die Lage beruhigt sich langsam. «Das Unwetterpotenzial sinkt deutlich.»

10.45 Uhr: Es gibt auch gute Nachrichten. Im Eifel-Kreis Bitburg-Prüm konnten mehrere Menschen aus ihren Häusern gerettet werden. Meldungen über Tote, Verletzte oder Vermisste gebe es jedoch bislang nicht.

10.40 Uhr: Weitere Menschen sterben. Im Kreis Euskirchen bei Nordrhein-Westfalen kamen mehrere Menschen ums Leben. Und auch in Rheinbach wurde am Donnerstagmorgen die Leiche einer Frau auf der Strasse gefunden. Die Zahl der Opfer beläuft sich bisher auf elf, wie die «Bild» schreibt.

10.25 Uhr: In Köln sind zwei Menschen tot in ihren mit Wasser vollgelaufenen Kellern entdeckt worden. Die Leiche der 72 Jahre alten Frau war kurz nach 21.30 Uhr, die des 54-jährigen Bewohners eines Einfamilienhauses kurz vor Mitternacht gefunden worden.

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Nur das Dach eines Autos schaut noch aus dem Wasser, das eine Bahnunterführung in Köln geflutet hat. - dpa

10.15 Uhr: Nach der Hochwasserkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz läuft seit Stunden ein grossangelegter Rettungseinsatz. Polizeihubschrauber seien unterwegs, um Menschen von Hausdächern oder aus Bäumen zu retten, berichtete Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).

10.00 Uhr: Die Zahl der Todesopfer steigt weiter. Bisher starben neun Menschen an den Unwetter-Folgen.

09.50 Uhr: Wegen des Hochwassers sind alle Zufahrtswege zur Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg abgeschnitten. Der Ort mit rund 2000 Einwohnern sei momentan nicht erreichbar, sagte ein Kreissprecher am Donnerstag.

09.30 Uhr: Bei den Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen ist ein 77 Jahre alter Mann aus Kamen gestorben. Der Mann sei in dem unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses ums Leben gekommen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

09.10 Uhr: Die Ortschaft Dernau an der Ahr steht heute Morgen komplett unter Wasser. Wie Inseln ragen die Häuser aus dem Wasser hervor. Viele Gemeinden in der Rheinland-Pfalz leiden unter den extremen Wetterbedingungen.

Die Polizei hat zur Hochwasserkatastrophe in der rheinland-pfälzischen Eifel eine Hotline für Angehörige sowie ein Internetportal für Videos und Bilder eingerichtet.

08.35 Uhr: Nach massiven Regenfällen müssen etwa 1500 Menschen in Hückeswagen im Bergischen Land ihre Wohnungen verlassen. «Bei den Evakuierungsmassnahmen muss viel mit dem Boot gemacht werden, weil die Strassen nicht mehr befahrbar sind», sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen.

Die Lage scheint allerdings nicht mehr ganz so angespannt wie noch in der Nacht. «Der Damm, der zu brechen drohte, ist soweit sicher», sagte der Polizeisprecher.

08.15 Uhr: In Solingen ist ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses gestorben. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei am Donnerstag.

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Einsatzkräfte stehen in Solingen (D) an einer überschwemmten Strasse. - dpa

Nach Angaben der Stadt Solingen war der Mann aus einem Kellerschacht gerettet und wiederbelebt worden. Er sei nach dem Transport ins Krankenhaus gestorben.

08.00 Uhr: Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sind bei den Unwettern vier Menschen ums Leben gekommen. Dies teilt die Nachrichtenagentur AFP mit.

07.59 Uhr: Laut der Polizei werden allein im Ort Schuld, wo sechs Häuser einstürzten, mittlerweile bis zu 70 Personen vermisst.

07.50 Uhr: Einsatzkräfte haben in der Nacht zu Donnerstag mit dem Hochwasser in der Region Trier gekämpft. Mehr als 4500 Anrufe seien bei der Rettungsleitstelle der Feuerwehr eingegangen, teilte die Stadt Trier mit. Dabei wurden Feuerwehr und Rettungsdienste zu 2000 Einsätzen rausgeschickt.

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Die Kyll bei Erdorf in Rheinland-Pfalz ist über die Ufer getreten. - dpa

07.00 Uhr: Im deutschen Eifelort Schuld bei Adenau sind in der Nacht auf Donnerstag nach Dauerregen und Überflutungen sechs Häuser eingestürzt.

Nach Angaben der Polizei würden derzeit etwa 30 Menschen vermisst. Dies berichtete der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR).

Weitere 25 Häuser sind dem SWR zufolge ebenfalls instabil, es bestehe Einsturzgefahr. Die Lage in Schuld sei unübersichtlich, sagte ein Polizeisprecher dem Sender.

Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers extrem gefährlich. In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.

05.00 Uhr: In Nordrhein-Westfalen ist am Mittwoch ein Feuerwehrmann (46) bei einer Rettungsaktion ertrunken. Ein weiterer Feuerwehrmann (52) ist im gleichen Bundesland nach einem Einsatz kollabiert.

Im Erzgebirge war zudem ein Polizist (53) bereits am Dienstagabend von einem Fluss mitgerissen worden.

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Der Polizist wurde von den Wassermassen des Dorfbachs mitgerissen.
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Die Feuerwehr spannt Seile über den Dorfbach, in der Hoffnung der Polizist kann sich daran festhalten, sollte er vorbeitreiben.
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Am Dienstagabend konnte der vermisste Polizist nicht gefunden werden, die Suche ging auch am Mittwoch weiter.

Feuerwehrleute hatten nach bisherigen Ermittlungen eine männliche Person aus dem Wasser gerettet. «Beim Wiedereinstieg ins Einsatzfahrzeug fiel der Feuerwehrmann ins Wasser und wurde abgetrieben.

Er konnte kurze Zeit später nur noch tot geborgen werden», teilte die Polizei am Abend mit.

Hochwasser und Murgänge im Nachbarland

Auch im Nachbarland hinterlässt das Unwetter teils verheerende Schäden. Seit Tagen regnet es durch, Hochwasser und Murgänge sind die Folge davon.

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