Vor über vier Jahren wurde die Effingerstrase 29 in Bern besetzt. Am Donnerstag fand eine unbewilligte Solidaritäts-Demo für die 16 Angeklagten statt.
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Polizei-Blockade vor der Effingerstrasse 29 in Bern. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. Februar 2017 eskalierte die Auflösung einer Hausbesetzung im Berner Monbijou.
  • 16 Mitglieder des Kollektivs «Oh du fröhliche» stehen ab heute vor Gericht.
  • In Bern demonstrierten am Donnerstag rund 300 Menschen friedlich für mehr Freiräume.

Vor rund vier Jahren besetzte das Kollektiv «Oh du fröhliche» ein Haus an der Effingerstrasse 29 im Berner Monbijouquartier. Seit Montag stehen nun 16 Personen vor Gericht. Die Anschuldigungen: Hausfriedensbruch, sowie Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte.

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Die Demonstranten haben sich beim Bahnhof versammelt.
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Flyer rufen zur Solidaritäts-Demo am 03. Juni auf.
Hausbesetzung Effy 29
Besetzer der Effingerstrasse 29 am 22. Februar 2017.
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Die Polizei begleitet die Demonstranten, greift jedoch nicht ein.

Am Donnerstag fand in Bern nun eine unbewilligte Solidaritäts-Demo für die Angeklagten statt. Rund 300 Menschen marschierten durch Bern. Die Demonstranten waren grösstenteils vermummt oder trugen eine Atemschutzmaske.

Der Umzug begann am Hauptbahnhof und lief durch die Marktgasse stadteinwärts Richtung Zytglogge. Die Teilnehmenden skandierten antikapitalistische Slogans. Es wurden auch kurze Reden zur Wohnungsnot im Land gehalten. Neben der Solidaritätsbekundung mit den Angeklagten setzen sich die Aktivisten für mehr Freiräume und bezahlbaren Wohnraum ein.

Die «Effi 29»-Demo zieht durch Bern. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Die Polizei hielt sich zurück und liess die Demonstranten mit Pyros durch die Innenstadt ziehen. Sie war jedoch mit einem grossen Aufgebot vor Ort. Vor allem vor dem Bundeshaus und auch an der Effingerstrasse waren viele Polizisten im Einsatz.

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Die Polizei hat das Bundeshaus abgeriegelt.
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Solidaritäts-Demo für die Hausbesetzer der «Effy 29».
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Die Demonstranten ziehen durch die Innenstadt.

Der Protest führte zu Verspätungen beim öffentlichen Verkehr. Die Busse und Trams von Bernmobil mussten immer wieder stehen bleiben und warten, bis die Strasse freigegeben wurde. Die Effingerstrasse wurde von der Polizei zeitweise sogar komplett abgesperrt.

Demozug marschiert Richtung «Effi 29»

Auch wenn die Demonstration völlig friedlich verlief, kam es bei der Effingerstrasse zu ein paar Minuten der Unsicherheit. Die Demonstranten standen beim ehemals besetzten Gebäude an der Effingerstrasse 29 rund zehn Minuten der Polizei gegenüber. Diese hatte sich samt Wasserwerfer vor dem Gebäude in Stellung gebracht.

Effy 29
Die Polizei erwartet die Demonstranten an der Effingerstrasse 29 mit einem Grossaufgebot. Es kam zu keiner Konfrontation.
Bernmobil
Auch der Betrieb von Bernmobil wurde gestört.
Demo Bern
Nach einem 10-minütigen Standoff mit der Polizei bewegt sich der Demozug wieder zurück in Richtung Hauptbahnhof.

Nach dem Standoff zogen die Demonstranten aufwärts am Kocherpark entlang Richtung Bahnhof. Es kam zu keiner Konfrontation mit der Polizei.

Die Menge marschierte vor dem Bahnhof durch zurück in Richtung Bollwerk und Reithalle. Auf dem Weg dorthin wurde mindestens eine Wand besprayt.

Effi lebt
Eine Wand wurde von Demo-Teilnehmer besprayet.
Reithalle
Die Demonstranten beendeten den Umzug bei der Reithalle.
Ein Banner mit der Aufschrift: «Leerzustand ist kein Zustand – Effi 29».
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Demo für mehr bezahlbaren Wohnraum in Bern.
Die Demonstration ging vor der Reithalle zu Ende.

Die Kantonspolizei zog gegen Abend auf Twitter Bilanz: Verkehrsbehinderungen, Zündung von Pyrotechnika und die bereits erwähnte Sprayerei.

Der Umzug endete auf der Schützenmatte mit einem kleinen Feuerwerk.

Ein kleines Feuerwerk zum Ende der Demonstration auf der Schützenmatte. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin
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