Der Doppelmord an zwei Frauen in Marokko schockte die Welt. In einer Umfrage befürworten 40 Prozent die Todesstrafe für die zwei beteiligten Schweizer.
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Im Dezember wurden in Marokko zwei Touristinnen ermordet. Die zwei an dem Mord beteiligten Schweizer sollen dafür mit dem Tod bestraft werden – das fordern zumindest 40 Prozent der Teilnehmer einer Studie. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Schweizer waren in Marokko am Mord von zwei jungen Frauen beteiligt.
  • In einer Umfrage geben 40 Prozent der Befragten an, die Männer mit dem Tod zu bestrafen.

Einer neuen Umfrage zufolge geben 40 Prozent der Befragten an, dass zwei Schweizer Terroristen mit dem Tod bestraft werden sollen.

Anlass der Umfrage war der brutale Mord an zwei skandinavischen Rucksacktouristinnen in Marokko. Die Polizei konnte mehrere Verdächtige festnehmen, darunter auch zwei Männer mit Schweizer Pass. Angeblich stammen sie aus Genf und haben der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue geschworen.

1000 befragte Personen

40 Prozent der Befragten würden die Todesstrafe der Schweizer Doppelbürger richtig finden. Das zeigt eine neue, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts «Marketagent.com Schweiz». An der Umfrage nahmen 1000 Personen im Alter von 14 bis 65 Jahren teil.

45 Prozent der Männer und 34 Prozent der Frauen stimmten in diesem Fall für die Todesstrafe. 36 Prozent der Teilnehmer gaben zudem an, dass allgemein Terroristen, die gezielt töten, hingerichtet werden sollen.

Steigendes Verlangen nach härteren Strafen

Der emeritierte deutsche Rechtsprofessor Franz Streng weiss, warum die Forderung nach der Todesstrafe wieder aufflammt. Obwohl die Zahl der Gewaltverbrechen seit Jahren abnimmt, erkennt Streng ein steigendes Verlangen nach härteren Strafen.

Für ihn hat die technische Entwicklung Schuld daran. «Heute erreichen uns Katastrophen aus aller Welt in der Echtzeit.» so der Professor gegenüber in der «Aargauer Zeitung».

Ausserdem würden viel und oft mit drastischen Bildern in den Medien über schwere Verbrechen berichtet. «So etwas löst Mitleid mit den Opfern aus – und Wut und Vergeltungswünsche gegen die Täter.»

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