Millionen fliehen derzeit vor dem Ukraine-Krieg. In der Schweiz kommen täglich bis zu 1000 Geflüchtete an. Wie werden sie auf die Kantone verteilt?
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Zwei Frauen, die vor dem Ukraine-Krieg geflüchtet sind, am Zürcher Hauptbahnhof. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Täglich erreichen bis zu 1000 Flüchtlinge aus der Ukraine die Schweiz.
  • Auf Bildern sind vor allem die Schlangen vor dem Bundesasylzentrum in Zürich zu sehen.
  • Die Geflüchteten sollen proportional zur Bevölkerung auf die Kantone verteilt werden.

Schon bald vier Wochen ist es her, dass Russland seinen Angriff auf die Ukraine begonnen hat. Hunderttausende befinden sich seitdem auf der Flucht vor dem Ukraine-Krieg – auch in Richtung Schweiz. Zurzeit kommen pro Tag 500 bis 1000 ukrainische Flüchtlinge an.

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Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg stehen in der Warteschlange und warten auf die Registrierung vor dem Bundesasylzentrum Zürich. - Keystone

Aktuell machen vor allem Bilder langer Schlangen vor dem Bundesasylzentrum Zürich die Runde. Es sei jedoch nicht die Idee, die Belastung auf einzelne Kantone zu konzentrieren. Dies erklärt Gaby Szöllösy, Generalsekretärin der kantonalen Sozialdirektionen gegenüber Nau.ch.

«Grundsätzlich erfolgt die Verteilung von Personen aus dem Asylbereich bevölkerungsproportional auf die Kantone.»

Kennen Sie jemanden, der Flüchtlinge bei sich aufgenommen hat?

Es kämen jedoch auch andere Kriterien zum Zug – wie etwa die Einheit der Familie. Wer bereits über eine Unterkunft bei Verwandten oder Bekannten verfüge, der werde dem entsprechenden Kanton zugeteilt.

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Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg kommen in Boudry NE an. - Keystone

Der Ausgleich soll dann gemäss Szöllösy bei jenen Personen geschaffen werden, die noch keine Wohngelegenheit haben. «Im Sinne einer möglichst austarierten Verteilung. Auch wenn das zurzeit nicht aufs Prozent eingehalten werden kann.»

Ukraine-Krieg: Viele Flüchtlinge kommen in Kantone mit grossen Städten

Denn viele Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg kommen vor allem in den Kantonen mit «grossen urbanen Zentren» wie Zürich an, so Gaby Szöllösy. Deshalb sei nun eine Vereinbarung mit dem SEM getroffen worden: Demnach können Personen ohne Wohngelegenheit auch ausserhalb der eigentlichen Asylregion verteilt werden.

«Wir müssen darauf achten, dass es nicht zu einer andauernden Überlastung der Kantone mit grossen Städten kommt», betont sie.

Einen gerechten Verteilschlüssel rechnete David Keller, Leiter des Krisenstabs Asyl beim SEM, letzte Woche an einer Medienorientierung vor: Kommen täglich 1000 Flüchtlinge in die Schweiz, müsste ein Kanton mit fünf Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung auch fünf Prozent der Ukraine-Flüchtlinge aufnehmen. Also 50 Personen.

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