Ukraine-Krieg: Was, wenn Russland Europa den Gashahn abdreht?

Im Ukraine-Krieg geht es auch immer wieder ums Gas. Manche fordern den Boykott russischen Erdöl, gleichzeitig droht Moskau immer wieder mit Lieferstopps. Aber spätestens seit Russland Polen und Bulgarien letzte Woche den Gashahn zugedreht hat, stellt sich die Frage: Was, wenn Russland tatsächlich die Lieferungen für ganz Europa stoppt? Und was wären die Auswirkungen auf die Schweiz?

Über dieses Szenario hat Bundesrat Guy Parmelin bei SRF gesprochen. Seine Antwort: «Ein Totalabbruch wäre schwierig, nicht nur für die Schweiz, sondern für ganz Europa.» In der Schweiz habe man auch keinen Gasspeicher.

Und Parmelin spricht deutliche Worte: «Die Schweiz ist wie andere Länder total abhängig von Öl- und Gasimporten. Das ist ein Fakt.» Diese Abhängigkeit wolle man zwar minimieren, «aber das brauche Zeit».

Man versuche auch, die Abhängigkeit von fossiler Energie wegen des Klimawandels zu minimieren. Parmelin nennt Unterstützungsmassnahmen für Wärmepumpen zum Ersatz von Ölheizungen, aber – «das braucht Zeit».

Der Bundesrat betont, dass die Abhängigkeit vom russischen Gas ein «europäisches Problem» ist, Koordination ist ihm wichtig. Aber auch die Schweiz selbst müsse sich damit beschäftigen. Deshalb sei Bundesratskollege Ueli Maurer in Katar gewesen, so Parmelin.