Das im Ukraine-Krieg zerstörte Werk des Schweizer Unternehmens Vetropack wird lange ausfallen. Dies teilte die Firma heute mit.
Der Krieg in der Ukraine fordert seinen Preis auch von Schweizer Ausland-Niederlassungen: Das Vetropack-Werk bei Kiew wurde stark beschädigt. (Archiv-Aufnahme aus der Schweiz)
Der Krieg in der Ukraine fordert seinen Preis auch von Schweizer Ausland-Niederlassungen: Das Vetropack-Werk bei Kiew wurde stark beschädigt. (Archiv-Aufnahme aus der Schweiz) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das ukrainische Werk von Glasflaschenhersteller Vetropack wird lange ausfallen.
  • Das Areal in Gostomel wurde im Ukraine-Krieg zerstört.
  • Die 600 Mitarbeiter konnten jedoch evakuiert werden.

Der Bülacher Glasflaschenhersteller Vetropack muss sich auf einen längeren Produktionsausfall in seinem beschädigten ukrainischen Werk in Gostomel einstellen. CEO Johann Reiter erklärte: «Obwohl das Ausmass der Schäden weiterhin unklar ist, können wir nicht von einer Wiederaufnahme der Produktion im laufenden Jahr ausgehen.»

Die Region, in der das Werk steht, sei vollständig unter russischer Kontrolle und etwa die Hälfte aller zivilen Gebäude beschädigt. «Das wichtigste ist, dass alle 600 Mitarbeiter evakuiert worden sind», so der Vetropack-Chef weiter. Die Saläre könnten weiterhin ausbezahlt werden, da das Bankensystem derzeit noch funktioniere.

Auswirkungen von Ukraine-Krieg schwer abschätzbar

Die genauen Auswirkungen des Produktionsstopps im Ukraine-Krieg auf die Gruppe lassen sich laut Reiter derzeit nur schwer abschätzen. Aktuell rechne er mit einem negativen Einfluss auf Stufe Umsatz und Betriebsergebnis von «rund 10 Prozent».

In allen anderen Werken könne Vetropack im laufenden Jahr bezüglich Produktionskapazität aus dem Vollen schöpfen. «Grosse Revisionen fallen dieses Jahr nicht an», ergänzte Finanzchef David Zak. Derzeit werde versucht, den Ausfall in der Ukraine an den anderen Produktionsstätten aufzufangen.

Ukraine-Krieg
Das Logo des Glasverpackungsherstellers Vetropack. - Keystone

Bei dem im vergangenen Jahr erworbenen Werk in der Republik Moldau, nahe der Ukraine, würden Massnahmen vorbereitet. «Wir müssen bereit sein, die Anlagen geordnet runterfahren zu können.»

Bezüglich der steigenden Kosten für Energie, Löhne und Transport zeichne sich derzeit keine Entspannung ab. «Wir werden unseren Kunden dieses Jahr einen Energiezuschlag verrechnen müssen», so der Finanzchef. Wie weit dies gelinge, sei aber derzeit noch offen.

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