Im Ukraine-Krieg verletzte Personen könnten nach einer Erstbehandlung vor Ort auch im Ausland behandelt werden. In Schweizer Spitälern ist man vorbereitet.
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Schweizer Spitäler sehen sich dafür gewappnet, Kriegsopfer aus der Ukraine aufzunehmen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ukraine-Krieg werden immer wieder Zivilisten getötet oder verletzt.
  • Nach einer Erstbehandlung könnten diese im Ausland weiter behandelt werden.
  • Einige Spitäler in der Schweiz sind bereit.

Immer wieder gibt es Berichte von Zivilisten, die im Ukraine-Krieg unter Beschuss kommen. Die genaue Anzahl der Toten ist nicht bekannt. Allein in Mariupol sollen 5000 Menschen den Gefechten zum Opfer gefallen sein.

Zudem wurden bereits zahlreiche Menschen bei russischen Angriffen verletzt. Deren Behandlung wird dadurch erschwert, dass Gesundheitseinrichtungen oftmals zur Zielscheibe der Attacken werden.

Hier könnte das Ausland helfen: Denn nach einer unmittelbaren medizinischen Erstversorgung vor Ort könnten weitere Behandlungen der Kriegsopfer andernorts erfolgen. So auch in der Schweiz.

Spitäler sind in der Lage, Verletzte aufzunehmen

Das Universitätsspital Zürich etwa ist vorbereitet, wie die Kommunikationsbeauftragte Manuela Britschgi gegenüber Nau.ch mitteilt: «Das USZ hat dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zugesagt, bis zu 100 solcher Patientinnen und Patienten aufzunehmen.» Bisher seien allerdings noch keine Kriegsverletzten behandelt worden.

Auch das Kantonsspital St. Gallen sieht sich gewappnet, Patienten aus dem Kriegsgebiet zu behandeln. Es gebe zwar keine spezielle Vorbereitung, so der Medienbeauftragte Philipp Lutz. «Abhängig von der Anzahl wäre das KSSG als Zentrumsspital bei Bedarf aber sicher in der Lage, auch Kriegsopfer zu behandeln.»

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Personen, die im Ukraine-Krieg verletzt wurden, könnten in der Schweiz behandelt werden. (Symbolbild)
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Seit dem 24. Februar herrscht in der Ukraine Krieg.
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Im Ukraine-Krieg sterben auch Zivilisten. Im Bild: Ein zerstörtes Gebäude in Kiew.
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Eine verletzte Schwangere nach einem Angriff auf die Entbindungsklinik in Mariupol, Ukraine (AP Photo/Evgeniy Maloletka)
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Frauen sitzen in einem Lieferwagen, während Menschen aus Irpin am Stadtrand von Kiew aus dem Ukraine-Krieg fliehen. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa
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Ein Mann geht durch eine zerstörte Stadt in der Ukraine.

Dies müsste jedoch vom Bund oder Kanton koordiniert werden. Auch in St. Gallen wurden bisher noch keine Personen, die im Ukraine-Krieg verletzt wurden, verarztet.

Ähnliches berichtet das Berner Inselspital – hier gab es ebenfalls noch keine Behandlungen von Kriegsopfern. Aber: «Die Insel Gruppe ist mit den entsprechenden Behörden im Austausch», sagt Mediensprecher Didier Plaschy zu Nau.ch.

Vor Ukraine-Krieg geflüchtete Krebs-Patienten in Behandlung

Ukrainische Flüchtlinge, die an schweren Erkrankungen wie Krebs leiden und auf medizinische Versorgung angewiesen sind, werden aber bereits gepflegt. «Aktuell behandelt das Inselspital drei Erkrankte aus der Ukraine», erklärt Plaschy. Diese seien über ein Hilfsprojekt aus der Ukraine zugewiesen worden.

Kennen Sie jemanden, der Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich aufgenommen hat?

Ähnliches ist im Unispital Zürich der Fall: «Im Notfall des USZ lassen sich jeden Tag circa vier Flüchtlinge aus der Ukraine behandeln», so Britschgi. Diese suchen das Spital beispielsweise auf, weil sie für ihre onkologischen Leiden keine Medikamente mehr haben.

Die neuen Patienten aus der Ukraine führen weder in Zürich, noch in Bern, zur Überlastung von Abteilungen. «Die Behandlung der Patientinnen und Patienten aus der Ukraine konnten im USZ bis anhin gut bewältigt werden», hält Britschgi fest.

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