Twint-Chef sagt, was er über «No Twint»-Schilder denkt
Immer mehr nutzen Twint als Zahlungsmittel. Aber nicht nur die Nutzerzahlen steigen, sondern auch die Kritik an den Gebühren von Twint.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Kunden nutzen Twint als Zahlungsmittel.
- Es gibt aber auch Läden, die Twint nicht akzeptieren, wegen hoher Gebühren.
- Twint-Chef Markus Kilb nimmt im Interview mit SRF zu den Vorwürfen Stellung.
Twint wird bei Schweizerinnen und Schweizern immer beliebter: Der Zahlungsdienst zählt zur Jahresmitte schon über 6 Millionen Nutzende in der Schweiz.
Doch während Twint bei der Kundschaft an Popularität gewinnt, schieben immer mehr Unternehmen dem Zahlungsanbieter den Riegel vor.
Ein Beispiel: die Storchen-Bäckerei in Bern. «No Twint», ist in Rotbuchstaben beim Zahlterminal zu lesen.
Was sagt der Twint-Chef Markus Kilb dazu? Auf diese Situation angesprochen, zeigt sich Kilb gegenüber SRF unbeeindruckt: «Das freut mich natürlich nicht, aber es ist absolut atypisch.»
Chef: Twint kann noch deutlich weiterwachsen
Tatsächlich nehme laut ihm die Anzahl der Akzeptanzstellen täglich zu. Und die Konditionen verschiedener Zahlungsanbieter seien mit anderen Zahlungsmitteln vergleichbar. «Von daher halten wir das für eine absolute Ausnahme.»
Mit über 6 Millionen Nutzenden in einer Bevölkerung von 9 Millionen stellt sich die Frage: Hat Twint noch Raum für weiteren Wachstum?
Twint-Chef Kilb ist davon überzeugt: «Ja, Twint kann durchaus noch deutlich weiterwachsen.»
Monat für Monat steige die Zahl der Nutzenden und auch bei der Nutzungsfrequenz sieht er noch Potenzial.
Detailhändler zeigen Twint an
Kürzlich hat der Detailhandelsverband Swiss Retail Federation eine Anzeige bei der Wettbewerbskommission eingereicht. Der Vorwurf: Im Vergleich zu anderen Zahlungsmitteln sei Twint teuer.
Darauf angesprochen erklärt Kilb gegenüber SRF: «Wir haben die Anzeige der Swiss Retail Federation zur Kenntnis genommen und sind ständig dabei, den Markt zu betrachten: wie wird Twint hinsichtlich der Preise im Handel positioniert?»
Er betont, dass Twint meistens nicht selbst die Preise festlegen würde, sondern externe Zahlungs-Abwickler.
Bei einer Überprüfung der veröffentlichten Preise habe das Unternehmen folgendes festgestellt: Twint werde zu vergleichbaren Preisen wie Debitkarten angeboten und sei sogar oft günstiger als Kreditkarten.
Trotzdem gibt es immer wieder Beschwerden über die hohen Kosten von Twint. Kilb erklärt dazu: «Wir machen nur dort die Preise, wo wir einen direkten Vertrag mit Händlern haben».
Er fügt hinzu, dass es keinen sachlichen Grund gebe, warum Twint teurer sein sollte als andere Zahlungsmittel.
Dies zeige sich auch daran, dass die öffentlich publizierten Preise für Zahlungen mit Twint nicht höher seien als bei Kartenzahlungen.