Die Hotelbranche erlebte auch in den Sommermonaten einen erheblichen Einbruch im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem die Städte büssten massiv an Touristen ein.
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Wegen der Coronakrise verbringen viele einheimische Touristen Zeit in den Bergen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Übernachtungen in Schweizer Hotels gingen um 28,1 Prozent auf 3,2 Millionen zurück.
  • Vor allem in den Städten waren deutlich weniger Besucherinnen und Besucher.
  • Die Randregionen konnten hingegen profitieren.

Die Coronakrise hat der Schweizer Hotelbranche auch in den Sommermonaten stark zugesetzt. Während die Städte zu den grossen Verlieren zählen, entwickelte sich der Tourismus insbesondere in einigen Randregionen des Landes aber prächtig.

Im August gingen die Übernachtungen im Vergleich zum 2019 um 28,1 Prozent auf 3,2 Millionen zurück. Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit.

Im Juli hatte das BFS 3,4 Millionen Logiernächte gezählt, im Juni waren es noch 1,4 Millionen gewesen.

Städte büssen massiv ein

Wie die aktuellen Zahlen für den August zeigen, hat sich die positive Dynamik im Verlauf der Sommermonate nicht fortgesetzt. Im Gegenteil: Im Juni lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr noch bei 62 Prozent. Ehe dieser im Juli auf -26 Prozent eingegrenzt werden konnte. Mit einem Minus vom 28 Prozent konnte der August aber nicht mehr an diesen positiven Trend anknüpfen.

Zürich
Zürich büsst an Touristen ein. - Keystone

Ein Grossteil der Übernachtungen entfiel auch im Monat August auf Schweizer Gäste. Mit 2,2 Millionen wurden mehr als zwei Drittel der Hotelbetten mit heimischen Gästen gefüllt. Dieser Anstieg um knapp 16 Prozent reichte aber nicht aus, um den Rückgang bei ausländischer Touristen auszugleichen. In diesem Bereich brach die Nachfrage im August um 60 Prozent ein.

Die grössten Einbussen müssen in den Sommermonaten die städtischen Zentren hinnehmen. So büssten Zürich (-77%), Genf (-75%), Luzern (-66%), Basel (-63%), Bern (-59%) klar überdurchschnittlich ein.

Randregionen profitieren

Profitieren konnten im Sommer dagegen einige Randregionen, die bislang nicht so stark im Fokus der touristischen Begehrlichkeiten standen. Im Kanton Graubünden verzeichnete etwa das italienischsprachige Bergell eine Zuwachsrate von beachtlichen 53 Prozent gegenüber dem Vorsommer. Auch die Unterengadiner Gemeinden Scuol, Zernez sowie das Val Müstair konnten deutlich zweistellig zulegen.

Im Tessin schwingt die Region Vallemaggia oben aus. Und auch in der jurassischen Region Freiberge lagen die Übernachtungszahlen deutlich über dem Vorjahr. Zu den Gewinnern im Corona-Sommer zählen zudem Gemeinden in den Kantonen Appenzell Innerhoden und Glarus.

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