Mit 1,7 Promille im Blut baut ein Thurgauer (54) im letzten Jahr einen Unfall – und das ohne Fahrausweis. Das Vergehen hat für den Mann nun Konsequenzen.
Alkoholtest
Ein Messgerät für den Alkoholtest. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bezirksgericht Münchwilen verurteilt einen Mann zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung.
  • Der Thurgauer beschädigte betrunken Autos und verletzte dabei eine Person leicht.
  • Schon in der Vergangenheit war der 54-Jährige immer wieder ohne Ausweis unterwegs.
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Wegen mehrerer Verkehrsdelikte stand ein Thurgauer diese Woche vor dem Bezirksgericht Münchwilen. Seit über zwei Jahren ist er seinen Führerausweis auf unbestimmte Zeit los.

Trotzdem baute er 2023 einen Unfall – mit satten 1,71 Promille im Blut. Dabei kamen nicht nur zwei Autos zu Schaden, auch eine Person wurde leicht verletzt.

Das Gericht verurteilt den 54-Jährigen deshalb zu einer einjährigen Gefängnisstrafe – bedingt, bei einer Probezeit von fünf Jahren. Hinzu kommen eine Geldstrafe, eine Busse sowie Gerichts- und Untersuchungskosten. Die Summe beläuft sich auf über 30'000 Franken, wie das «Tagblatt» berichtet.

Zahlreiche Vergehen – Auto auf Freund eingelöst

Was ist passiert? Nach einem feuchtfröhlichen Besuch in einem Restaurant in Münchwilen TG steigt der Verurteilte in sein Auto. Auf dem Heimweg touchiert er in Sirnach zunächst ein geparktes Fahrzeug.

Nur wenig später nimmt er einem anderen Auto den Vortritt, wobei der Beifahrer leicht verletzt wird. «Ich bin sofort ausgestiegen und wollte den Schaden regeln», bekräftigt der Mann laut dem «Tagblatt» vor Gericht.

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Ein Mann baute vor einem Jahr einen Unfall im Kanton Thurgau. (Symbolbild)
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Der 54-Jährige hatte dabei 1,71 Promille im Blut und entfernte sich von der Unfallstelle. (Symbolbild)
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Der Thurgauer war zum Zeitpunkt des Vorfalls zudem ohne Fahrausweis unterwegs. Dieser wurde ihm davor mehrfach entzogen. (Symbolbild)
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Das Bezirksgericht Münchwilen verurteilte den Mann nun zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung. (Symbolbild)
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Hinzu kommen eine Geldstrafe, eine Busse sowie Gerichts- und Untersuchungskosten in der Höhe von über 30'000 Franken. (Symbolbild)

Allerdings hätte die Gegenseite darauf bestanden, die Polizei zu rufen. Daher sei er wieder in sein Auto gestiegen und davongefahren. «Ich bin selber erschrocken, dass mich die beiden einfach so wegfahren liessen.» Dass einer der beiden Männer verletzt war, habe er damals nicht gemerkt.

Waren Sie schon einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt?

Brisant: Der Unfall-Fahrer ist zu diesem Zeitpunkt mit einem Auto unterwegs, das auf seinen Freund eingelöst ist. Er habe es ihm gekauft – wegen seines eigenen Ausweisentzuges.

Am nächsten Morgen wird er schliesslich von der Polizei bei sich zu Hause abgeholt. «Mir war bewusst, was kommen wird.» Sein Nummernschild blieb beim Vorfall am Vorabend nämlich an der Unfallstelle liegen.

Nach «absolutem Ausrutscher» mit Velo unterwegs

Der Vorfall vor einem Jahr ist das letzte Kapitel einer langen Liste zahlreicher Verkehrsdelikte. Laut Staatsanwaltschaft war der Hinterthurgauer «durchschnittlich etwa dreimal wöchentlich» ohne Ausweis unterwegs.

Die Fahrerlaubnis wurde ihm davor wegen mehrerer Vergehen genommen. «Damals ging es immer um Geschwindigkeit», verteidigt sich der Mann vor Gericht. Der Unfall mit 1,71 Promille im Blut bezeichnet er als «einen absoluten Ausrutscher».

Nach dem Urteil erzählt der 54-Jährige der Zeitung, dass das Thema Autofahren für ihn nun endgültig vorbei sei. «Inzwischen weiss es nämlich das ganze Dorf und schaut bei mir ganz genau hin.» Deshalb sei er aufs Velo umgestiegen.

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