Tessin: Impfkampagne der über 75-Jährigen verzögert sich
Die Impfkampagne im Kanton Tessin verzögert sich wegen Lieferengpässen. Die über 75-Jährigen werden nun erst ab Ende Februar geimpft.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Tessin gibt es Lieferengpässe bezüglich des Corona-Impfstoffs.
- Deshalb verzögert sich die Impfkampagne der über 75-Jährigen.
- Die Lieferverzögerungen wirken sich auch auf das Projekt «Impfung in der Nähe» aus.
Im Tessin können wegen Lieferengpässen die über 75-Jährigen erst ab Ende Februar geimpft werden. Ursprünglich hätten sie bis Mitte Februar zweimal geimpft werden sollen, erklärte Paolo Bianchi, Leiter der Abteilung öffentliche Gesundheit, am Freitag vor den Medien.
Ausserdem könnten aus heutiger Sicht vorerst nur ein Viertel der Impfwilligen über 75 Jahre geimpft werden. Nach ursprünglicher Planung hätten die über 75-Jährigen bereits ab dem 1. Februar die erste Impfung erhalten sollen.
Ziel auch bei über 80-Jährigen nicht erreichbar
Auch bei der Impfung der über 80-Jährigen kommt es im Tessin zu massiven Verzögerungen, wie Bianchi festhielt. Diese Personengruppe hätte bis spätestens Ende Februar zweimal geimpft werden sollen - nun sei auch dieses Ziel nicht mehr erreichbar, erklärte der Leiter der Abteilung öffentliche Gesundheit auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Demnach könnten nach aktueller Berechnung bis Ende Februar erst 21'000 Personen geimpft werden, fuhr Bianchi fort. Ursprünglich hätten bis zu diesem Datum 37'000 Personen geimpft sein sollen.
1200 Termine für Erstimpfungen verschoben
Pro Tag würden in den drei Tessiner Impfzentren Rivera, Tesserete und Ascona 1500 Impfungen verabreicht. Bis zum 28. Januar hätten eigentlich 25’975 Impfdosen im Tessin eintreffen sollen. Geliefert worden seien jedoch nur 17’124 Dosen, hielt der Leiter Abteilung Öffentliche Gesundheit fest. Aus diesem Grund mussten 1200 Termine für Erstimpfungen am kommenden Montag um eine Woche verschoben werden.
Verzögerungen betreffen auch «Impfung in der Nähe»
Die Lieferverzögerungen haben auch Auswirkungen auf das Projekt «Impfung in der Nähe». Seit dem 19. Januar können sich im Tessin ältere Menschen, die noch zu Hause leben, aber nicht mehr mobil sind, bei ihrer Gemeinde für eine Covid-19-Impfung anmelden. Gemeinden und Ärzte organisieren in der Folge gemeinsam den Transport der betreffenden Person an einen nahegelegenen «Impfposten».

Aufgrund der Lieferengpässe könnten derzeit keine neuen Termine für eine «Vaccinazione di prossimità» entgegengenommen werden, hielt Bianchi abschliessend fest. Das Impfprojekt für ältere Menschen erfreut sich grosser Beliebtheit: Bereits in den ersten zwei Tagen hatten sich 5000 Personen für eine «Impfung in der Nähe» angemeldet.