Teenie springt in Zürich von 36-Meter-Kran in die Limmat - Anzeige
Ein Jugendlicher springt von einem Baukran in die Limmat. Um ein Haar verfehlt er einen Metallpfahl, der aus dem Wasser ragt. Die Stadt hat Anzeige erstattet.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ein junger Influencer springt von einem hohen Baukran in die Limmat.
- Der 36-Meter-Sprung geht nur mit Glück gut aus.
- Die Stadt Zürich wird Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstatten.
Bei diesem Video stockt einem der Atem: Ein Teenie, der sich im Netz Alasdair Dykes nennt, springt in Zürich von einem Baukran. 36 Meter in die Tiefe – in die Limmat. Klar zu sehen: Er verfehlt einen im Wasser stehenden Pfahl nur ganz knapp.
Für das Video feiert sich der Jugendliche im Netz. Auf Tiktok erntet er fast 2000 Likes.
Der Teenie ist ein Influencer, der sich auf spektakuläre Sprünge spezialisiert hat. Auf seinen Social-Media-Kanälen präsentiert er sich bei waghalsigen Stunts auf Brücken, Dächern und Felsen. Oftmals begleitet von akrobatischen Tricks wie Back- oder Frontflips.
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Viele der Kommentierenden unter dem Video zeigen sich geschockt, wie nahe der Jugendliche den Metallpfahl verfehlt.
«Ein Meter und er hätte Jesus gesehen», schreibt einer. Andere: «Ihr trainiert für den Rollstuhl» oder: «Passt auf euch auf, das ist so gefährlich.»
Eine Baustelle der Stadt Zürich
Bei der betroffenen Baustelle handelt es sich um eine Baustelle der Stadt Zürich. Dies bestätigt Patrick Amrhein vom Hochbaudepartement der Stadt Zürich auf Anfrage von Nau.ch.
«Derzeit wird das Limmatprovisorium rückgebaut. Der Kran wird für den Rückbau benötigt», erklärt Amrhein.
Der Zugang zum Baukran sei mit Bauwänden gesichert und mit einem Schloss verschlossen gewesen. «Die Sicherheitsvorkehrungen entsprechen den geltenden Vorschriften», unterstreicht er.
Hochbaudepartement: «Das ist grob fahrlässig»
Die Person auf dem Video habe sich mutwillig über die Abschrankung und das Zutrittsverbot für Unbefugte hinweggesetzt. Amrhein: «Das ist grob fahrlässig.»
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt auf Anfrage von Nau.ch, Kenntnis vom Vorfall zu haben. Am Samstagnachmittag sei die Polizei zum Baukran ausgerückt. Ihnen wurde gemeldet, dass Jugendliche auf eine Baustelle eingedrungen und vom Kran ins Wasser gesprungen seien.
Vor Ort kontrollierte die Polizei drei Jugendliche. In diesem Bereich ist das Baden in der Limmat eigentlich verboten. Deshalb droht noch eine Ordnungsbusse.
Unbefugtes Betreten der Baustellen und damit die Gefährdung von Leib und Leben würden nicht geduldet, so Patrick Amrhein. «Wir werden deshalb eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch gegen Unbekannt einreichen.»
Schockiert über den Vorfall zeigt sich auch Christoph Merki, Mediensprecher der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG. «Das war eine brandgefährliche Aktion, die nur um Haaresbreite an einem tödlichen Unfall vorbeiging.»
Die Aktion widerspiegle aber die Statistik. Junge Männer im Alter von 17 bis 32 Jahren würden am ehesten in der Statistik der tödlichen Ertrinkungsfälle vorkommen.