Zürich: Dolder-Golfplatz vor dem Aus – Bälle fliegen zu weit
Die Betreiberin der bekannten Driving Range in Adlisberg ZH befürchtet das Aus der Anlage. Zu weit fliegende Golfbälle sind seit langem ein Konfliktpunkt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Dolder-Golfanlage in Adlisberg ZH steht vor dem Aus.
- Die Stadt verlangt Ballfangnetze, die Betreiberin im Gegenzug mehr Planungssicherheit.
- Der Pachtvertrag für die Driving Range könnte bereits Ende des Monats gekündigt werden.
Hat die Dolder-Golfanlage noch eine Zukunft? Die Antwort auf die Frage ist unsicherer denn je.
Judith Brazerol, die Betreiberin der Driving Range in Adlisberg ZH, sieht schwarz für ihre Anlage. «Die Stadt Zürich will mein Lebenswerk zerstören», sagte sie dem «Blick». «Sie sucht nach Gründen, um die Golfanlage loszuwerden!»

Brazerol befürchtet, dass die Stadt den Pachtvertrag Ende des Monats kündigen könnte. Auch der Mietvertrag für das Materialgebäude und die Beiz steht auf der Kippe.
Bälle fliegen zu weit – Stadt fordert Ballfangnetze
Der Konflikt mit der Stadt zieht sich bereits seit Jahren hin. Vor allem Golfbälle, die über die Anlage hinaus fliegen, sind ein Kritikpunkt der Stadt.
Sie verlangt, dass Brazerol Ballfangnetze aufstellt. Für die Betreiberin ist eine solche Investition im fünfstelligen Bereich jedoch nicht ohne.
Im «Blick» nennt sie das «widersinnig, wenn der Pachtvertrag jeweils nur für ein Jahr und mit sechsmonatiger Kündigungsfrist ausgestellt wird».
Und auch für den Naturschutz erwarte die Stadt Massnahmen. Auf von der Golfplatz-Betreiberin eingereichte Vorschläge habe es aber keine Reaktion gegeben.
Bis zu 250 Spieler an Spitzentagen
Offiziell sei bislang nichts entschieden, teilt eine Sprecherin von Grün Stadt Zürich dem «Blick» mit. Das Pachtverhältnis besteht aktuell fort.
Allerdings gefährdeten fliegende Golfbälle Landwirte in der Umgebung. «Dies können wir so nicht mehr tolerieren», sagte die Sprecherin.
Die Driving Range wurde vor 25 Jahren eröffnet. Sie steht allen Golfspielern offen, ob Mitglied oder nicht. An Spitzentagen nutzen bis zu 250 Personen die Anlage.