Synagoge-Anschlag: Neonazi-Spur aus Sachsen führt nach Basel
Ein in Basel lebender 19-Jähriger soll einen Anschlag auf die Synagoge im deutschen Halle geplant haben. Dort ermordete ein Extremist 2019 zwei Menschen.

Das Wichtigste in Kürze
- 2019 starben zwei Personen bei einem Anschlag vor der Synagoge in Halle.
- Nun wurde ein 19-Jähriger im Kanton Basel-Stadt festgenommen.
- Auch er soll einen Anschlag auf die Synagoge geplant haben.
Im Jahr 2019 suchte der Rechtsextremist Stephan Balliet eine Synagoge im sächsischen Halle (D) auf. Er schoss vor dem Eingang um sich – und ermordete dabei zwei Personen.
Wie «Flimmer.Media» berichtet, wurde Mitte Februar ein 19-Jähriger im Kanton Basel-Stadt festgenommen. Er soll ebenfalls einen Anschlag auf die Synagoge in Deutschland geplant haben. Auch hier sei es um rechtsextremistische Motive gegangen.

Der 19-Jährige war laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft Halle am 22. April den deutschen Behörden übergeben worden.
Er soll in Chats mehrfach einen Anschlag auf die Synagoge angedroht haben. Zudem habe er sich im Februar 2025 illegal eine Schusswaffe beschafft, hält die Staatsanwaltschaft fest.
Der Verdächtige war im Juli 2024 von Halle in die Schweiz gezogen.
Ausbau rechtsextremer Beziehungen zwischen Schweiz und Deutschland
Der 2019 durchgeführte Anschlag war unter anderem von der rechtsextremen Gruppierung «Nordadler» befürwortet worden. Die Organisation ist seit 2020 in Deutschland verboten.
Gemäss «NDR» rückte 2024 jedoch der versuchte Aufbau eines mutmasslichen Abzweigers von «Nordadler» in der sächsischen Region Zwickau (D) in die Öffentlichkeit. Über die Telegram-Gruppe «Teutonischer Kreis» sollen Anhänger der rechten Szene rekrutiert worden sein. Dabei habe unter anderem der «Nordadler»-Anführer Wladislaw Sirbu eine zentrale Rolle gespielt.

An einem Treffen in Zwickau habe auch ein 20-Jähriger mit Schweizer Kennzeichen teilgenommen, wie «Flimmer.Media» berichtet.
Ein zweites zentrales Mitglied des «Teutonischen Kreises» gründete 2019 die «Junge Revolution». Diese fand sich 2020 zu einem Wander-Treffen mit der Schweizer Gruppierung «Junge Tat» zusammen.
Verbindungen der «Jungen Tat» nach Sachsen sollen dabei schon seit längerem bestehen.
Ob der nun festgenommene 19-Jährige Mitglied einer der Gruppierungen war, ist bislang nicht bekannt.