Sust spricht nach Segelflugzeugunfall Sicherheitshinweis aus

Beim Unfall mit einem Segelflugzeug in Sitten VS im Jahr 2016 überlebte der Pilot nur mit Glück. Experten sprechen nun einen Sicherheitshinweis aus. Die Sust empfiehlt, Segelflugzeuge vor dem Schlepp auf diesem Flugplatz anders zu positionieren.

Auf dem Flugplatz Sitten starten Segelflugzeuge grundsätzlich von der Graspiste. Vor dem Start werden sie folgendermassen aufgestellt: Eine Zone innerhalb von 75 Metern bleibt von der Mittellinie der Hartbelagpiste frei. In der Folge muss ein Schleppzug in einer Kurve konvergierend auf die Mittellinie der Graspiste rollen.

Dieses Verfahren sei im Rahmen der Untersuchung als systemisch risikoreich erkannt worden. Das heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Abschlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust).

Betriebsverfahren auf Flugplätzen mit Segelflugbetrieb sollen folgendermassen angepasst werden: Die Segelflugzeuge sollen für den Start auf der Mittellinie der Startpiste aufgestellt werden können.

Der Pilot wollte am frühen Nachmittag des 26. Juni 2016 zu einem Segelflug aufbrechen. Sein Nimbus 3 des deutschen Herstellers Schempp-Hirth sollte von einem Motorflugzeug in die Höhe gezogen werden.

Unmittelbar nach dem Anrollen berührte das Segelflugzeug mit einer Flügelspitze den Boden. In der Folge scherte das Segelflugzeug seitlich aus. Als Folge dessen verlor der Pilot während des weiteren Startlaufs die Kontrolle über das Flugzeug. Es bäumte sich auf, überschlug sich und landete auf dem Dach.

Der Pilot erlitt beim Absturz diverse Hautschürfungen und eine tiefe Schnittwunde in der Stirn sowie eine Gehirnerschütterung. Der Unfall war laut Sust «nur zufällig überlebbar».

Laut Sust hätte das Segelflugzeug den Start sofort abbrechen müssen, nachdem seine Maschine bei Anrollen in Schlingern geraten war. Die aerodynamischen Kräfte seien bei den langsamen Geschwindigkeiten oft zu gering, um die Flügel wieder waagrecht zu bringen.