Suchtorganisationen warnen vor Verharmlosung neuer Tabakprodukte
Die Schweizer Präventions- und Suchtorganisationen warnen vor den Gefahren von erhitzbaren Tabakprodukten.

Führende Schweizer Präventions- und Suchtorganisationen haben am Donnerstag in einem gemeinsamen Positionspapier vor Tabakprodukten zum Erhitzen gewarnt. Hersteller würden diese verharmlosen, dabei seien sie genauso schlimm wie Zigaretten. Sie forderten deshalb die gleichen gesetzlichen Regelungen.
Seit 2015 sind diese Geräte, in welche man eine Art kleine Zigarette hineinsteckt, die danach erhitzt wird, in der Schweiz erhältlich. Ab diesem Jahr stieg der Verkauf dieser im Fachjargon genannten «HTP» von 13 Millionen auf 1,6 Milliarden pro Jahr. Dennoch werden diese, trotz gleichem Verkaufspreis, mit 16 Prozent deutlich tiefer besteuert als Zigaretten mit 50 Prozent.
Hier bestehe «dringender Handlungsbedarf», schrieben die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, die Allianz Gesunde Schweiz, das Blaue Kreuz Schweiz, die Krebsliga Schweiz, die Lungenliga Schweiz, Sucht Schweiz sowie die Schweizerische Gesundheitsligen-Konferenz in einer gemeinsamen Mitteilung.
Forderung nach strengerer Regulierung
Sie fordern von der Politik die Angleichung des gesetzlichen Rahmens. Dieser solle das Gefahren- und Schadenspotential von HTP anerkennen und die Produkte einer umfassenden und strengen Regulierung unterstellen.
Die Hersteller solcher Produkte würden diese als «risikoreduzierend» und als «viel bessere Alternative zu Zigaretten» bezeichnen. Dabei seien solche Aussagen nicht wissenschaftlich belegt, so die Organisationen. Studien würden zeigen, dass HTP ebenso gesundheitsschädigende Stoffe wie Feinstaub, Teer und Karzinogene freisetzen und somit genauso tödlich sein können wie Zigaretten.