Starker Rückgang der Tierversuche in der Schweiz 2024
Die Tierversuche in der Schweiz erreichen ein 25-Jahres-Hoch. Dies trotz eines allgemeinen Rückgangs.

Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz 522'636 Tiere für Tierversuchen eingesetzt worden. Das waren rund 12 Prozent weniger als im Jahr zuvor und so wenige wie noch nie seit 1983. Eine Zunahme gab es indes bei den stark belasteten Versuchen.
Zurückgegangen seien lediglich Versuche mit geringer bis mittlerer Belastung, teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen am Mittwoch mit. In stark belastenden Versuchen des Schweregrads 3 sei die Anzahl eingesetzter Tiere um 990 auf 27'380 angestiegen – so viele wie zuletzt vor 25 Jahren.
Tierversuche des Schweregrads 3 würden zu einem Grossteil für die Erforschung von Krebs sowie neurologische und psychische Krankheiten durchgeführt. Der Schweregrad 0 umfasse auf der anderen Seite nicht belastende Verfahren, wie zum Beispiel Verhaltensstudien. Hier sei die Anzahl eingesetzter Tiere um rund 48'000 zurückgegangen.
Mäuse dominieren weiterhin
Rund 72 Prozent der Versuchstiere sind laut den aktuellen Zahlen für die Erforschung von Krankheiten beim Menschen eingesetzt worden. 62 Prozent der Versuchstiere wurden für die Grundlagenforschung verwendet.
Bei zwei Dritteln der Versuche wurden Mäuse eingesetzt. Bei den Versuchen mit Schweregrad 3 betrug ihr Anteil rund 91 Prozent. Im Vergleich zum Jahr zuvor wurden aber 3 Prozent weniger Mäuse eingesetzt. Stärker war der Rückgang bei den Ratten, Fischen und insbesondere bei Schweinen (minus 86 Prozent).
Auf der anderen Seite stieg die Anzahl eingesetzter Vögel um 1 Prozent auf 66'355 an. Um fast 27 Prozent auf 195 Versuchstiere stark abgenommen hat der Einsatz von Primaten.
Der grösste Teil dieser Tiere seien in Beobachtungs- und Verhaltensstudien des Schweregrads 0 eingesetzt worden, während bei Versuchen des Schweregrads 3 keine Primaten verwendet worden seien.