Stadt Zug zieht Bewerbung als Kulturhauptstadt 2030 zurück
Der Zuger Stadtrat verzichtet auf seine Kandidatur – auch wegen Kritik im Grossen Gemeinderat.

Der Stadtrat reagiere damit unter anderem auf die Kritik im Grossen Gemeinderat, wie er am Dienstag in einem Communiqué mitteilte. Ursprünglich hatte der Stadtrat in der Kandidatur die Chance gesehen, den «Kulturstandort langfristig zu stärken» und die «kulturelle Vielfalt der Stadt» schweizweit sichtbar zu machen, schrieb die Stadt Zug in ihrer Mitteilung.
In der Ratsdebatte des Grossen Gemeinderates im Sommer dieses Jahres hätten jedoch viele Votanten die hohen Kosten von 15 Millionen Franken für die Stadt und die fehlende Einbindung des Parlaments bemängelt. Aufgrund der grossmehrheitlich negativen Haltung zog der Stadtrat die Bewerbung als Kulturhauptstadt zurück.
Kulturförderung trotz Rückzug
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun in die Weiterentwicklung der Kulturstrategie 2022 bis 2032 einfliessen, hiess es weiter. Die Bewerbung habe wichtige Impulse geliefert, welche auch ohne den Titel «Kulturhauptstadt» eine nachhaltige Kulturförderung ermöglichen sollen, wird Stadtpräsident André Wicki (SVP) zitiert.
Das Projekt Kulturhauptstadt orientiert sich am europäischen Vorbild und wird vom Bund getragen. Alle drei Jahre erhält eine Schweizer Stadt den Titel. 2027 macht La Chaux-de-Fonds den Anfang.
Wer wird Kulturhauptstadt 2030?
Für 2030 bewerben sich damit noch Aarau, Bellinzona, Lugano, Schaffhausen und Thun.