Ein Nau.ch-Leser ist in seinem Auto von zwei Wespen gestochen worden – plötzlich schwoll sein Kopf an «wie ein Ballon».
Wespe
Ein St. Galler wurde mitten auf der Autobahn von einer Wespe gestochen worden und hatte eine allergische Reaktion. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Rekord-Hitze sind Wespen derzeit sehr aktiv.
  • Ein Nau.ch-Leser berichtet von einer unangenehmen Begegnung mit den Insekten.
  • Er wusste nicht, dass er allergisch auf Wespenstiche ist und musste ins Spital.

Dieses Jahr schwirren in der Schweiz besonders viele Wespen herum. Damit wächst auch die Wahrscheinlichkeit, gestochen zu werden.

Das musste Nau.ch-Leser S.K.* am eigenen Leibe erfahren – und das ausgerechnet im Auto!

«Ich war auf der Autobahn unterwegs, als ich plötzlich einen Stich am Hinterkopf spürte.» Mit der Hand schlägt der St. Galler auf seinen Nacken und tötet gleich zwei Wespen aufs Mal.

Noch schlimmer: «Da stimmt etwas nicht!», merkt er plötzlich. Sein Kopf schwillt an und der Hals zieht sich zu – eine allergische Reaktion.

«Mein Kopf sah aus wie ein Ballon»

K. weiss, dass er handeln muss. Er verlässt rasch die Autobahn und fährt direkt ins nächste Spital. «Mein Kopf sah schon aus wie ein Ballon», so der Leser.

Im Spital wird ihm eine erlösende Adrenalin-Spritze verabreicht. Bald darauf geht die Schwellung zurück.

Wespen
Diesen Herbst sind die Wespen besonders lange aktiv.
Wespe
Grund dafür ist einmal mehr das Wetter.
Kürbisse
In diesem Oktober war es überdurchschnittlich warm.
Wespen
Und die Wespen sterben erst ab, wenn es frostig wird.
Wespe
Bisher war das aber im Mittelland nicht der Fall. Und die Wespen machen munter weiter.

Brisant: Vor dem Vorfall war ihm nicht bewusst, dass er offenbar eine Allergie hat. Mittlerweile hat er sich vom Schock erholt. Er wartet nun auf das Ergebnis des Allergietests.

Viele Stiche erhöhen Allergie-Risiko

«Ich wurde zum letzten Mal vor 20 Jahren gestochen», erklärt K. Einmal habe er aber 15 Stiche bekommen. Eine mögliche Erklärung dafür, warum er plötzlich allergisch reagiert?

Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt Roxane Guillod vom Allergiezentrum aha: «Ein höheres Risiko für eine allergische Reaktion besteht, wenn man innert wenigen Wochen wiederholt gestochen wird.»

Imker, die häufig mit Bienen im Kontakt stehen, hätten deshalb ein grösseres Risiko, eine Bienengiftallergie zu entwickeln. Schliesslich laufen sie öfter Gefahr, gestochen zu werden.

Wespen-Allergie kann plötzlich kommen

«Eine Bienen- oder Wespengiftallergie kann sich jederzeit entwickeln», warnt Guillod.

Das geschehe in zwei Stufen: «Nach einem ersten Stich entwickelt das Immunsystem sogenannte IgE-Antikörper auf Eiweisse des Insektengifts.» Diese Antikörper seien zunächst inaktiv. «Es besteht nun aber eine Allergiebereitschaft.»

Sind Sie allergisch auf Wespen?

«Bei einem erneuten Stich kann es sein, dass sich das Gift mit den IgE-Antikörpern verbindet. Es kommt zu einer allergischen Reaktion.»

Sollte der Allergie-Test von K. positiv ausfallen, gehört er zu rund 300'000 Personen in der Schweiz, die an einer Insektengiftallergie leiden. Für sie kann ein Stich sogar tödlich enden.

*Name der Redaktion bekannt

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