SRF streicht 66 Stellen und schliesst Studios in Zürich
Das Unternehmen spart weitere 12 Millionen Franken und reagiert auf Werbeflaute und Spardruck. Die Belegschaft trifft es erneut hart.

Das Wichtigste in Kürze
- SRF muss zusätzlich 12 Millionen Franken sparen und 66 Stellen abbauen.
- Gründe sind sinkende Einnahmen und geringerer Teuerungsausgleich.
- Besonders betroffen sind Produktion und Technik in Zürich.
SRF muss sparen – erneut. Bis Ende Jahr will das Unternehmen rund 12 Millionen Franken zusätzlich einsparen und 66 Vollzeitstellen abbauen. Dies teilt SRF am Dienstagnachmittag mit.
Grund dafür ist ein sinkender Finanzrahmen. Für 2026 rechnet SRF mit rund 20 Millionen Franken weniger – unter anderem wegen eines reduzierten Teuerungsausgleichs und rückläufiger Werbeeinnahmen.
Bereits im Februar hatte SRF ein erstes Sparpaket im Umfang von acht Millionen Franken angekündigt. Jetzt folgt die zweite Etappe.
SRF strukturiert Produktion und Technik neu
Direktorin Nathalie Wappler sagt: «SRF und die gesamte SRG befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. […] Dass wir uns erneut von geschätzten Kolleginnen und Kollegen trennen müssen, ist schwierig, aber unumgänglich.»
Im Fokus der Einsparungen stehen die Bereiche Produktion und Technologie, insbesondere am Standort Zürich Leutschenbach.
Geplant sind die Stilllegung von Studios, ein Investitionsstopp sowie die Reduktion bei Studioausstattung, Unterhalt und Serviceleistungen. Auch Führungsfunktionen sollen konsolidiert werden.
Reformprojekt «Enavant» bringt nationale Bündelung
Das Programmangebot bleibe laut SRF unberührt. Dennoch trifft der Stellenabbau viele Mitarbeitende hart. Ein Konsultationsverfahren läuft, betroffene Personen erhalten Unterstützung durch den Sozialplan der SRG.
Parallel bereitet sich SRF auf tiefgreifende organisatorische Veränderungen im Rahmen des SRG-Transformationsprojekts «Enavant SRG SSR» vor.
Supportbereiche wie HR, Finanzen und IT sollen künftig national gebündelt werden. Die SRF-Geschäftsleitung wird verkleinert und die beiden Chefredaktionen per Januar 2026 zusammengeführt.
«Der finanzielle Druck auf SRF wird weiter steigen», so Wappler. «Diese Herausforderungen meistern wir nur gemeinsam.»