Er war spielsüchtig und hat diversen Privatpersonen Geld abgeluchst. Nun muss sich ein ehemaliger Pfarrer vor dem Kriminalgericht in Luzern verantworten.
luzern
Das Kriminalgericht in Luzern. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige Pfarrer von Küsnacht SZ steht vor Gericht.
  • Der spielsüchtige Gottesdiener hat diverse Personen um ihr Geld betrogen.
  • Nun soll er für drei Jahre ins Gefängnis.
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Der ehemalige katholische Pfarrer von Küssnacht SZ soll drei Jahre ins Gefängnis. Ihm wird vorgeworfen, fremdes Geld im Casino verspielt zu haben. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat ihn wegen gewerbsmässigem Betrug angeklagt.

Der Fall wird vor dem Luzerner Kriminalgericht verhandelt, weil der erste gemeldete Beschädigte aus dem Kanton Luzern stamme. Dies sagte ein Sprecher auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das Bezirksgericht Luzern
Der Angeklagte muss sich vor dem Kriminalgericht Luzern verantworten. - Keystone

Es hätten sich auch Geschädigte aus anderen Kantonen gemeldet, insgesamt seien am Verfahren rund 70 Personen beteiligt. Den Deliktsbetrag beziffert die Staatsanwaltschaft auf über drei Millionen Franken.

Dem ehemaligen Kirchenmann wird vorgeworfen, von Privatpersonen zwischen 2009 bis 2018 arglistig Darlehen bezogen und diese nicht zurückbezahlt zu haben. Zudem soll er unrechtmässig Geld von Konten der Pfarrei für private Zwecke verwendet haben. Er habe das ihm entgegengebrachte Vertrauen in seiner Stellung als Pfarrer bewusst ausgenutzt. Er sei geständig.

Pfarrer reicht Privatkonkurs ein

Der Pfarrer, der viele Jahre in Küssnacht tätig war, war im Juni 2018 von seinem Amt zurückgetreten. Grund dafür waren die Schulden, die er wegen seiner Spielsucht aufgehäuft hatte. 2019 reichte er Privatkonkurs ein.

Neben der Freiheitsstrafe fordert die Staatsanwaltschaft eine fachärztliche Behandlung wegen Spielsucht. Die Anklage lautet auf gewerbsmässigen Betrug, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Veruntreuung. Ein Verhandlungstermin ist noch nicht angesetzt.

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