Ein ehemaliger Wirt aus Willisau hat am Dienstag vor dem Kriminalgericht Luzern bestritten, sein Lokal in Brand gesteckt zu haben. «Wieso hätte ich mein Leben zerstören sollen?», fragte er in seinem Schlusswort die Richter.
Ein Polizist der Kantonspolizei Luzern.
Ein Polizist der Kantonspolizei Luzern. - Keystone

Der 45-Jährige, der heute als Koch arbeitet, war Pächter des Restaurants «Untertor» in der Altstadt von Willisau, als dieses in der Nacht auf den 15. Januar 2016 in Brand geriet. Er sei damals sehr zufrieden gewesen, sagte er vor dem Kriminalgericht. Er habe ein ruiniertes Lokal übernommen und sehr vieles selber gemacht. Er sei stolz gewesen.

Die Ermittlungen ergaben, dass das Mobiliar des Restaurants, das damals Betriebsferien hatte, mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt worden ist. Es kam zu einer gewaltigen Verpuffung, und es bildeten sich haushohe Flammen. Die Bewohner der Etagen über dem Restaurant mussten von der Feuerwehr gerettet werden.

Für die Staatsanwältin ist der ehemalige Pächter der Brandstifter. Sie stützte ihre Anklage vor allem auf die Mobilfunkdaten, die eine Anwesenheit des Beschuldigten in der Nähe des Tatorts beweisen würden. Als Motiv nannte sie die finanziellen Probleme des damaligen Pächters. Das Restaurant sei ihm über den Kopf gewachsen.

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Verurteilung wegen Brandstiftung und mehrfacher versuchter eventualvorsätzlicher Tötung sowie eine Freiheitsstrafe von acht Jahren. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch.

Sein Klient hätte mit einer Brandstiftung nichts gewonnen, sagte der Verteidiger. Das Lokal sei sein Lebenstraum gewesen, er habe die Löhne der Angestellten zahlen können. Zudem bestritt der Verteidiger die Beweiskraft der Mobilfunkdaten. Diese seien ungenau, eine Anwesenheit des Beschuldigten in Willisau oder sogar in dem Lokal lasse sich damit nicht beweisen. Ein Indiz, dass sein Klient den Brand gelegt habe, gebe es nicht.

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