Spar-Hammer bei SRF – 75 Vollzeitstellen weg!
Das Wichtigste in Kürze
- SRF streicht im Rahmen des Projekts «SRF 4.0» 75 Vollzeitstellen.
- Damit will man ein drohendes Defizit vermeiden.
Bei SRF werden in den nächsten Monaten 75 Vollzeitstellen abgebaut, heisst es in einer Mitteilung. Es handelt sich um Sparmassnahmen.
Rund 10 Prozent des Abbaus betreffen das Kader-Personal. Der Abbau sei in einem ersten Schritt nötig, um ab 2025 ein finanzielles Defizit zu vermeiden. Er gehört zum Projekt «SRF 4.0».
Grund für die Massnahmen seien die rückläufigen kommerziellen Einnahmen und Teuerung, so SRF. Nichts zu tun hat der Abbau demnach mit den SRG-Sparmassnahmen, die ab 2025 politisch notwendig werden.
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Weiter heisst es: Um sich optimal für die Zukunft aufzustellen, werde SRF bis 2027 zusätzliche Veränderungen im Angebot und in der Organisation vornehmen.
«Tagesschau»-Ausgaben werden gestrichen
Änderungen gibt es beispielsweise bei der «Tagesschau». Ab Sommer 2025 werden die Ausgaben am Mittag und um 18 Uhr durch moderierte Newsflashes ersetzt. Am Wochenende wird die Mittagsausgabe ganz gestrichen.
Im Sommer gibt es für die Sendungen «Club» und «Gesichter & Geschichten» zudem neu eine Pause. Beim Programm für die unter 35-Jährigen will sich SRF ebenfalls stärker fokussieren. Formate wie «Das VARs» oder «Deep Dating» fallen weg.
SRF legt Chefredaktionen zusammen
Änderungen gibt es auch im Radio-Programm. Die Newsbulletins auf Radio SRF Virus werden durch die normalen Radio-SRF-Nachrichten ersetzt. Auch das Angebot der Regionaljournale am Wochenende soll punktuell reduziert werden. Die News-App soll der Hauptnachrichtenkanal sein, schreibt SRF.
Organisatorisch werden beispielsweise die Chefredaktionen Video und Audio/Digital zusammengelegt. Es entsteht eine gemeinsame multimediale Chefredaktion. Geplant ist deren Start für 2026.
Mediengewerkschaft «schockiert» über SRF-Abbau
Die Mediengewerkschaft SSM hat sich am Montag «schockiert» gezeigt über den geplanten Stellenabbau bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Sie warnt vor dem Verlust an Vielfalt und Qualität sowie vor den Folgen für die Mitarbeitenden.
«Die Mediengewerkschaft fordert einen Marschhalt bei den Um- und Abbauplänen», schrieb die Organisation in einer Reaktion. Wenn publizistische Entscheide an einem Ort konzentriert würden, gingen die Binnenvielfalt und die hausinterne Konkurrenz zwischen den Chefredaktionen und Standorten verloren, hiess es.
Besonders schmerzlich sei das Sparprogramm für die Informationsangebote der «Tagesschau» sowie in den Regionen. Die «Tagesschau» gehöre zur zentralen Aufgabe von SRF. «Dass hier gespart wird, ist nicht akzeptabel und politisch auch nicht erwünscht», schrieb das Schweizer Syndikat Medienschaffender.