Wenn ein Abenteuer zum Todesurteil wird: 17 Menschen liessen in diesem Jahr in einer Lawine ihr Leben. Im Durchschnitt sind es sogar noch mehr.
Lawine: Jede Minute zählt
Die Überlebenschancen von Verschütteten sinken mit jeder Minute massiv. Jedes Jahr verlieren rund 20 Menschen ihr Leben in den Schneemassen. In dieser Saison waren es bereits 17 Personen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeden Winter droht in den Schweizer Bergen die Gefahr von Lawinen.
  • In dieser Saison kosteten Abenteuer im Schnee 17 Personen das Leben.
  • Gemäss dem BFU liegt diese Zahl noch unter dem Durchschnitt.
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Auch in dieser Wintersaison lauerte in den Bergen stets die Gefahr von sich lösenden Schneemassen. Ein zu hohes Risiko kostete heuer bisher 17 Personen das Leben.

Diese Zahl nennt SRF, nachdem an diesem Wochenende in Zermatt VS bereits wieder vier Menschen von einer Lawine erfasst wurden. Drei der Freerider, die im Gebiet Riffelberg ausserhalb der Piste unterwegs waren, starben. Ein Schweizer (20) hatte Glück und wurde lediglich verletzt.

Lawine Zermatt
Videos auf X zeigen die grosse Lawine bei Zermatt VS.
Freeride stellt eine Gefahr dar
Gerade Abfahrten ausserhalb der Pisten stellen eine hohe Gefahr dar. 84 Prozent der jährlichen Todesopfer dieser abenteuerlichen Abfahrten sind Männer.
Lawine Zermatt
Am Ostermontag starben im Gebiet Riffelberg in Zermatt VS drei Freerider in einer Lawine.
Sicherheit auf den Pisten
Auf den Pisten selbst ist die Gefahr einer Lawine äusserst gering.
Lawine Säntis
Bei Lawinenunfällen ist oft die Rega oder ein anderer Rettungsdienst im Einsatz.

Nur die Hälfte der Verschütteten überlebt

Die meisten der 17 Lawinenopfer waren Skitourenfahrer. Die Zahl 17 liegt aber gemäss der Unfallverhütungsstelle BFU noch unter dem Durchschnitt. Denn jedes Jahr kosten Lawinenabgänge rund 20 Personen das Leben. 84 Prozent davon sind Männer.

Aber auch für Gäste aus dem Ausland stellt risikoreiches Verhalten eine Gefahr dar. Rund ein Drittel dieser 20 Todesopfer stammt jeweils aus dem Ausland.

Elender Tod durch Ersticken in einer Lawine

Hat sich eine Lawine gelöst, zählt jede Minute, um Leben zu retten, mahnt das BFU. Nur die Hälfte der von einer Lawine erfassten Personen überlebt. Die Überlebenschance sinkt nach einer Viertelstunde im Schnee massiv. Mehrheitlich droht ein Tod durch Ersticken.

Sind Sie auch mal ausserhalb der Pisten unterwegs?

Hinzu kommen Verletzungen, die man sich in den Schneemassen zuzieht. Abenteuersuchende, die gerade trotz hoher Warnstufe abseits der Pisten unterwegs sind, setzen das eigene Leben aufs Spiel. Aber auch das Leben anderer Menschen.

Man nimmt das Risiko bewusst in Kauf

Generell steigt die Lawinengefahr massiv, wenn es beispielsweise viel schneit, regnet und windet. Zudem wirds brenzlig, wenn das Wetter umschwenkt und es deutlich wärmer wird.

Lawinen können ab einer Neigung von etwa 30 Grad abgehen. Das BFU warnt: «Schneesport abseits der Piste verspricht unvergessliche Wintermomente. Leider droht aber auch Gefahr. Wer Unfälle verhindern will, muss verantwortungsvoll unterwegs sein.»

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