Der Schweiz blüht diese Woche enorme Hitze. Dumm nur, dass ausgerechnet heute die Rekrutenschule beginnt. Doch die Schweizer Armee gibt sich gelassen.
Schweizer Armee Hitze Wetter
Bootstaufe von vier Patrouillenbooten für die Schweizer Armee. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz erwartet eine Hitzewelle.
  • Zeitgleich beginnt heute Montag die Rekrutenschule.
  • Beim Militär ist man aber gewappnet für die hohen Temperaturen.
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Schon heute Montag wird es zum Beispiel in Sitten VS 34 Grad warm. Am Dienstag blühen den Baslern ganze 37 Grad – und auch im Rest der Schweiz wird es richtig heiss. Doch heute beginnt nicht nur die Hitze, sondern auch die Rekrutenschule.

Für den einen oder anderen frisch gebackenen Armeeangehörigen dürfte dies zu einer Belastung werden. Doch die Armee gibt sich gelassen. «Wir sind uns seit Jahren die hohen Temperaturen gewöhnt», sagt der Armeesprecher Stefan Hofer.

Schweizer Armee
Am Montag beginnt die Sommer-RS der Schweizer Armee. - Keystone

Somit sei man gewappnet. Gut für die Rekruten: In der ersten Woche sind die grossen Märsche noch kein Thema. Diese folgen erst später in der Ausbildung zum Soldaten. Doch die Vorbereitungen gegen allfällige Hitzeschläge und ähnliches gehen weiter.

Merkblatt für die Offiziere der Schweizer Armee

Die Schweizer Armee hat ein Merkblatt für Führungskräfte erarbeitet. Darin werden die Vorgesetzten dazu angehalten, regelmässig die «effektive Trinkmenge» auf den Kontrollkarten zu kontrollieren.

Wasserkarte Militär Schweiz
So sieht die «Persönliche Wasserkonsumkarte» aus. - Schweizer Armee

Wie Hofer erklärt, wird auf dieser Karte jeweils der Zeitpunkt des «Wasserkonsums» eingetragen sowie die Menge.

Durchaus interessant ist auch ein weiteres Merkblatt der Schweizer Armee. Vorgesetzte werden darauf hingewiesen, dass «zu geringe Flüssigkeitszufuhr und übermässige Hitze- und Sonnenexposition» nicht zu einer «Abhärtung» der Truppen führe.

Wassertrinken ist keine «Verweichlichung»

Die Wassermassnahme habe dementsprechend auch nichts mit einer «Verweichlichung» zu tun, sondern mit «gesundem Menschenverstand». Der Brief ist auf letztes Jahr datiert, aber weiterhin gültig, wie Hofer sagt. Doch nicht nur auf genügende Wasserzufuhr wird geachtet.

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Längst nicht alle jungen Männer machen die Rekrutenschule. - Keystone

«Es werden der Witterung entsprechend auch beispielsweise mehr Pausen gemacht», so Hofer. Zudem würden anspruchsvolle körperliche Tätigkeiten auf die frühen Morgenstunden oder auf den Abend, gar in die Nacht, gelegt. Sofern dies möglich sei.

Doch die Hitze sorgt auch für andere logistische Herausforderungen, wie ein Beispiel vom letzten Jahr zeigt. Die Armee wollte Panzer umdisponieren. Doch die anhaltende Hitze sorgte für weichen Asphalt.

Schweizer Armee
Rollt eine Hitzewelle an, müssen auch Panzer-Fahrten verschoben werden. - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Die Panzer, mit einem Gewicht über 50 Tonnen, hätten den Asphalt beschädigt. So wurden die schweren Gefährte kurzerhand in der Nacht verschoben. «Das freute natürlich nicht alle», sagt Hofer, «aber man hatte Verständnis.»

In den kommenden Tagen wird laut Hofer nochmals ein Schreiben an die Kommandanten versendet. Es soll als Erinnerung dienen – dass auch wirklich nichts passiert.

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