Bei einer Anti-WEF-Demo in Bern wird ein ehemaliges Pnos-Mitglied von Linksextremen angegriffen. Eine ZHAW-Studie zeigt die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen.
Hunderte zogen an der Anti WEF-Demo mit Pyros, Plakaten und Böllern durch die Berner Innenstadt. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bern kommt es an einer Anti-WEF-Demo zu einer Auseinandersetzung.
  • Eine Studie zeigt, Linksextreme tendieren eher zu Gewalt, als Rechtsextreme.
  • Besonders männliche Jugendliche tendieren zu Extremismus.

Am Samstagabend kommt es in Bern zu einer unbewilligten Anti-WEF-Demo. Hunderte schreiten durch die Berner Innenstadt – darunter auch einige linksextreme Vermummte.

Die Demo bleibt mehrheitlich ruhig, bis linke Demonstranten gezielt ein SRF-Kamera-Team attackieren. Die Vermummten haben es nicht etwa auf das SRF abgesehen, sondern auf den Personenschützer Stefan Wüthrich. Dieser war in seiner Jugend aktives Mitglied der rechtsextremen Partei national orientierter Schweizer (Pnos).

Immer wieder kommt es bei Demonstrationen Links- und Rechtsextremer zu Ausschreitungen und Attacken.

Extremismus unter Jugendlichen

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat kürzlich zusammen mit der Haute École de Travail Social Fribourg HETS-FR eine schweizweite Befragung von Rechts- und Linksextremismus unter Schweizer Jugendlichen durchgeführt. In der Studie wurden 8000 Jugendliche zwischen 17 und 18 Jahren zu politischem Extremismus befragt.

Die Studie zeigt, dass der Linksextremismus etwas verbreiteter ist, als der Rechtsextremismus. Rund sieben Prozent der Befragten sympathisieren mit linksextremen Ideologien.

Gewalt befürworten jedoch lediglich 6,5 Prozent davon, also rund 0,5 Prozent der Befragten. Gewalttätig wurde rund jeder Zwanzigste.

5,9 Prozent der Studienteilnehmer sind rechtsextrem eingestellt. Davon befürworten rund 4,3 Prozent Gewalt, was etwa 0,4 Prozent der Befragten entspricht. Gewalttätiges Verhalten zeigte knapp jeder Vierzigste.

Interessant an der Studie: Während die Gewaltbereitschaft bei Rechtsextremen gegenüber Linksextremen bei 7,4 Prozent liegt, sind es umgekehrt doppelt so viele. 14,5 Prozent zeigen eine Gewaltbereitschaft, wenn es um Gewalt gegenüber Rechtsextremen geht.

Männliche Jugendliche tendieren eher zu Extremismus

Es fällt auf, dass männliche Jugendliche bei Extremismusformen häufiger vertreten sind als weibliche. Sie befürworten auch häufiger Gewalt. Unterschiede gibt es auch zwischen den verschiedenen Bildungsschichten.

Schüler der Berufsschulen sprechen sich häufiger für Extremismus aus als solche der Fachmittelschule, Berufsmaturität oder aus Gymnasien.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RechtsextremismusLinksextremismusGewaltStudieWEFSRF