Die Schweizerische Nationalbank ist grundsätzlich zufrieden mit den Bemühungen der Grossbanken. Sie warnt jedoch vor zu euphorischen Wachstums-Strategien.
Die Nationalbank hält an ihrem geldpolitischen Kurs fest.
Die Nationalbank hält an ihrem geldpolitischen Kurs fest. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Grossbanken sind auf dem richtigen Weg, schreibt die Nationalbank.
  • Jedoch müssen sie ihre Verschuldungsquote und ihre Krisenfall-Szenarien noch verbessern.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lobt die Schweizer Grossbanken dafür, dass sie ihre Kapitalsituation in den letzten Jahren klar verbessert haben. Es gibt dennoch weiteren Handlungsbedarf. Das schreibt die SNB in ihrem neuesten, am Donnerstag veröffentlichten «Financial Stability Report 2018».

Anpassung des Too-big-to-fail-Gesetzes

Einerseits fordert die SNB für die UBS und die Credit Suisse eine Verbesserung bei der Verschuldungsquote und weitere Fortschritte bei den Plänen zur Abwicklung der Bank in einem Krisenfall.

Wie die SNB schreibt, haben die beiden Schweizer Grossbanken seit der Finanzkrise eine Anzahl von Massnahmen im Rahmen der neuen «Too big to fail»-Regulierung (TBTF-Gesetz) und revidierter internationaler Standards zur Verbesserung der Widerstandskraft getroffen. So hätten sie etwa ihr Eigenkapital erhöht oder die Risiken heruntergefahren.

Fokus wieder auf Wachstum

Vor diesem positiven Hintergrund würden sowohl CS und UBS nun aber graduell den Fokus wieder vermehrt auf Wachstums-Strategien und neue Geschäftsinitiativen legen. Beide Banken wollten wieder wachsen und nähmen auch mehr Risiken in Kauf. Und beide hätten auch angekündigt, dass sie ihre Ausschüttungen an die Aktionäre erhöhen wollen. Daher sei aus Finanzstabilität-Perspektive notwendig, dass alle Teile der TBTF-Gesetzgebung erfüllt würden.

Vorkehrungen für Krisenfall

Neben diesen Fortschritten brauche es laut der Nationalbank weitere Entwicklungen im Hinblick auf eine mögliche Abwicklung. Zum Beispiel müssten weitere Massnahmen für die Liquiditätsplanung im Krisenfall getroffen werden. Zudem müsse die Absorbierung von Verlusten auch für die einzelnen Gruppen sichergestellt werden. Drittens sollten die Banken die finanziellen und operationellen Abhängigkeiten weiter reduzieren.

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