Die Senkung der CO2-Emissionen durch Autos hat das Ziel des CO2-Gesetzes knapp verfehlt. Das wurde in einem Bericht des Bundesrats festgehalten.
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Guter Deal: Besitzer von E-Autos können ihre eingeparten Emissionen verkaufen und so mehrere Hundert Euro jährlich bekommen. - Christoph Dernbach/dpa/dpa-tmn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ziel zur Senkung der CO2-Emissionen durch Autos wurde knapp verfehlt.
  • Der Zielwert lag bei 118 Gramm CO2 pro Kilometer für ein Auto.
  • Die verkauften Neuwagen kamen im Mittel auf 129,8 Gramm.

Die Senkung der CO2-Emissionen durch Autos und leichte Nutzfahrzeuge ist geringer als im CO2-Gesetz vorgeschrieben. Das steht in einem Bericht zu den Jahren 2012 bis 2021, den der Bundesrat am Freitag dem Parlament zugestellt hat.

2021 lag der Zielwert für neue Personenwagen bei 118 Gramm CO2 pro Kilometer.

Die verkauften Neuwagen kamen im Mittel auf 129,8 Gramm. Für leichte Nutzfahrzeuge liegt das Ziel bei 186 Gramm CO2 pro Kilometer. Der Durchschnitt der neu verkauften Fahrzeuge lag bei 217,2 Gramm. Massgebend ist das Messverfahren World Light Vehicles Test Procedure (WLTP), wie das Bundesamt für Energie (BFE) schreibt.

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Autos stehen im Stau. Das CO2-Ziel wurde verfehlt. - Patrick Seeger/dpa

Die Importeure hingegen haben die ihnen gesteckten Ziele laut BFE weitgehend erreicht. Sowohl die Überschreitungen der Zielwerte als auch die pro Fahrzeug durchschnittlich verfügten Sanktionsbeträge seien tief. Die Sanktionen erreichten im Jahr 2020 mit insgesamt 148 Millionen Franken den bisher höchsten Betrag in einem Jahr.

Von 2012 bis 2017 wurden Sanktionen im tiefen ein- bis zweistelligen Millionenbereich verfügt, wie es in der Mitteilung hiess. Ab 2018 wurde ein starker Anstieg verzeichnet, der 2020 den Höhepunkt erreichte. 2021 gingen die Sanktionen dann wieder stark zurück. Der Grossteil entfiel auf wenige Importeure.

Die Vorschriften hätten dazu beigetragen, eine weitere Zunahme des CO2-Ausstosses durch den Strassenverkehr zu dämpfen, schrieb das BFE. Die Marktanteile von emissionsarmen Fahrzeugen seien dank finanziellen Anreize stark gewachsen. Ab 2019 bei den Personenwagen und ab 2021 auch bei den leichten Nutzfahrzeugen. Signifikante Marktverzerrungen hätten die CO2-Vorschriften nicht verursacht.

Beträge könnten auf Kunden übertragen werden

In den Augen der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) wirken die CO2-Sanktionen für den Import von schädigenden Autos nur begrenzt. Die EFK hatte die Situation bis zum Juni 2022 unter die Lupe genommen.

Die EFK riet unter anderem von sogenannten Übergangserleichterungen ab, wie sie zum Beispiel 2020 vorübergehend galten. Verschärfte CO2-Werte waren der Grund dafür, und 96 Prozent der neu importieren Personenwagen waren betroffen.

Ebenso bemängelte die EFK die Höhe der Sanktionen. Wegen der hohen Schweizer Kaufkraft könnten die Importeure diese Beträge auf die Autokäuferinnen und -käufer überwälzen. Der Kundschaft bleibe indes verborgen, in welchem Umfang die Sanktionen die Preise beeinflussten.

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