Seco: Studium hilft nach wie vor gegen Arbeitslosigkeit
Laut Seco erklärt sich der Anstieg arbeitsloser Akademiker vor allem durch die wachsende Zahl von Hochschulabsolventen.

Lohnt sich ein zeitaufwändiges Studium noch? Medienberichte suggerierten kürzlich, dies sei nicht mehr der Fall. Denn der Anteil der Akadamikerinnen und Akademikern unter den Arbeitslosen sei angestiegen.
Jérôme Cosandey, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), widerspricht. Zwar stimme es, dass der Anteil der Arbeitslosen mit einem Fachhochschul- oder Universitätsabschluss («Tertiärabschluss») gestiegen sei. Und gleichzeitig sei der Anteil der Arbeitslosen, die nur über einen Grundschulabschluss verfügten, zurückgegangen.
Bildungsniveau der Erwerbstätigen steigt seit 20 Jahren deutlich
Doch diesen «überraschenden Befund» müsse man in das Verhältnis zu den Bevölkerungsanteilen mit den entsprechenden Abschlüssen setzen, so Cosandey. Und da sei es so, dass der Anteil der Personen mit einem Hochschulabschluss an allen Erwerbstätigen in den letzten 20 Jahren von klar unter 30 Prozent auf deutlich über 40 Prozent gestiegen sei.
«Wir erleben eine eigentliche Tertiärisierung», so der Seco-Beamte. Dies sei auch nötig, betonte er. Es sei eine Voraussetzung, um die hohen Preise für Schweizer Produkte und die hohen Löhne zu rechtfertigen. «Wir brauchen immer mehr Leute mit einem Hochschulabschluss.»
Akademiker weiterhin deutlich seltener arbeitslos
Die Arbeitslosenquote für Personen mit einem Hochschulabschluss ist denn auch noch immer deutlich unterdurchschnittlich. Im letzten Monat lag sie bei 2,2 Prozent, für Personen mit einer Grundausbildung hingegen bei 5,1 Prozent. Dieser Abstand sei zwar zuletzt etwas kleiner geworden, weil jemand mit einem Studium heute nicht mehr die gleiche Rarität sei wie noch vor einigen Jahren.
Gleichwohl gelte: «Noch immer ist es vorteilhaft, über eine gute Bildung zu verfügen», so Cosandey. Sein Rat an alle Jugendlichen lautet daher: «Bildet euch gut aus!»










