Prosa, Spoken-Word, Essay oder Lyrik von Schweizer Autorinnen und Autoren sowie von Schreibenden, die in der Schweiz leben: Hier eine Auswahl an neuen Werken, die im März für Gesprächsstoff sorgen werden.
Jedes Jahr vergibt die Literary Review eine Auszeichnung für die schlimmsten Sex-Szenen in der Literatur. (Symbolbild)
Jedes Jahr vergibt die Literary Review eine Auszeichnung für die schlimmsten Sex-Szenen in der Literatur. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Flavio Steimann: «Krumholz».

Edition Nautilus, 200 Seiten. (Erscheint am 1. März)

Inspiriert von einem realen Verbrechen im Jahr 1914 nimmt der 1945 in Luzern geborene Flavio Steimann seine Leserinnen mit in die ländliche Schweiz des frühen 20. Jahrhunderts. Die gehörlose Agatha und der verwahrloste Zenz versuchen, jeder auf seine Art, ihren erbärmlichen Verhältnissen zu entkommen. Für beide scheint ein bescheidenes Glück zum Greifen nahe. Bis sie einander eines Tages treffen.

Christian Kracht: «Eurotrash». Kiepenheuer & Witsch, 304 Seiten. (Erscheint am 4. März)

Christian Kracht, Träger des Schweizer Buchpreises 2016, knüpft mit seinem neuen Roman «Eurotrash» an sein 1995 erschienenes Werk «Faserland» an. Erneut geht der namenlose Ich-Erzähler auf Reisen. Endete «Faserland» auf dem Zürichsee, so beginnt «Eurotrash» mit der Erinnerung an diese Reise. Diesmal jedoch geht es nicht nur um das eigene Ich, sondern er spürt den Abgründen der eigenen Familie nach, verknüpft mit der Geschichte.

Alexandre Hmine: «Milchstrasse». Aus dem Italienischen von Marina Galli. Rotpunktverlag, 240 Seiten. (Erscheint am 10. März)

Ein Junge mit marokkanischen Wurzeln wächst im Tessin auf, in einem Dorf mit Karneval, Vaterunser, Ovomaltine und Schnee im Winter, bis ihn seine Mutter mitnimmt nach Marokko. Dort ist alles anders: er soll Arabisch lernen, Schweine sind unsauber, sagt seine Mutter. Für «La chiave nel latte» wurde der in Lugano geborene Alexandre Hmine 2019 mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Jetzt erscheint der Roman über Identität und Zugehörigkeit erstmals auf Deutsch.

Theres Roth-Hunkeler: «Geisterfahrten». Edition Bücherlese, 288 Seiten. (Erscheint am 20. März)

«Geisterfahrten» beruht zwar auf einer realen Begebenheit, geht aber als Komposition aus Dokumentation, Mutmassungen und Fiktion darüber hinaus. Die frühpensionierte, einstige Hotelfachfrau Lisa begibt sich auf die Spur unverstandener Rätsel ihrer Familiengeschichte, die um einen verhängnisvollen Tag im November 1938 kreisen. Die 1953 bei Luzern geborene Autorin Theres Roth-Hunkeler befasst sich in ihrem neuen Roman mit der Wirkungsmacht der Vergangenheit.

Beat Sterchi: «Capricho. Ein Sommer in meinem Garten». Diogenes, 272 Seiten. (Erscheint am 24. März)

Beat Sterchi hat mit «Capricho» eine Geschichte des Innehaltens und Entschleunigens geschrieben: ein Autor in seinem einfachen Sommerhaus in einem spanischen Dorf bestellt seinen Garten. Dabei trifft er auf Nachbarn und deren Geschichten und kommt mit sich selbst und der Natur ins Gespräch. Der Berner Autor und Spoken-Word-Künstler Sterchi hat sich bereits 1983 mit seinem Roman über die Kuh Blösch und den spanischen Gastarbeiter Ambrosio ins literarische Gedächtnis eingeschrieben.

Jessica Jurassica: «Das Ideal des Kaputten». Lectorbooks, 160 Seiten. (Erscheint am 29. März)

Eine namenlose Frau liegt eines Sommers in einer Hängematte und erzählt von Abhauen und Ankommen, von Melancholie, Zorn, der Suche nach sich selbst, von Sex und Drogen. Sex war auch das Thema, mit dem die Ausserrhoder Medienkünstlerin Jessica Jurassica letzten Sommer für Furore sorgte - mit einem fiktiven Abenteuer von Bundesrat Alain Berset. Ihre eigene Person hält die Autorin übrigens geheim: sie tritt stets mit Sturmmaske auf, der Name Jessica Jurassica ist ein Pseudonym.

Weitere:

Dana Grigorcea: «Die nicht sterben.» Penguin, 272 Seiten. (Erscheint am 1. März)

Annina Haab: «Bei den grossen Vögeln». Berlin Verlag, 288 Seiten. (Erscheint am 1. März)

Joël Dicker: «Das Geheimnis von Zimmer 622». Aus dem Französischen von Michaela Messner und Amelie Thoma. Piper, 672 Seiten. (Erscheint am 2. März)

Wilfried Meichtry: «Du und ich - ewig eins. Das Schicksal der Geschwister von Werra». Nagel & Kimche, 240 Seiten. (Erscheinen auf 15. März verschoben)

Angelika Waldis: «Lauter nette Menschen». Goldmann, 256 Seiten. (Erscheint am 15. März)

Michael Hugentobler: «Feuerland». Dtv, 184 Seiten. (Erscheint am 18. März)

Julia Kohli: «Menschen wie Dirk». Short Stories. Lenos Verlag, 173 Seiten. (Erscheint am 31. März)

Ilia Vasella: «Windstill». Dörlemann Verlag, 160 Seiten. (Erscheint am 31. März)

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