Prosa, Spoken-Word, Essay oder Lyrik von Schweizer Autorinnen und Autoren sowie von Schreibenden, die in der Schweiz leben: Hier eine Auswahl an neuen Werken, die im Juni für Gesprächsstoff sorgen werden.
Limmat Verlag
Ein Stapel Bücher. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • David Foster Wallace: «Roger Federer.

Eine Huldigung«. Zweisprachige Ausgabe. Kiepenheur & Witsch, 128 Seiten. (Erscheint am 10. Juni)

David Foster Wallace (1962-2008), vor allem mit seinen Reportagen ein wichtiger Vertreter der amerikanischen Literatur, erhielt 2006 von der New York Times den Auftrag, nach Wimbledon zu reisen - und traf dort auf Roger Federer. Foster, der in jungen Jahren selbst erfolgreich Tennis gespielt hat, schrieb einen Text, der inzwischen nahezu Kultstatus hat. Jetzt ist er mit der zweisprachigen Ausgabe auch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich.

Jörg Steiner: «Gesammelte Romane, Erzählungen und Essays in vier Bänden». Hrsg. Martin Zingg. Suhrkamp Verlag, 1788 Seiten. (Erscheint am 20. Juni)

Jörg Steiner (1930-2013) gehört mit Sicherheit zu den grossen Erzählern der Schweizer Gegenwartsliteratur. Eine vierbändige Werkausgabe macht dieses Prosawerk neu zugänglich. Darin enthalten sind nebst den bekannten Erzählungen und Romanen auch verstreut erschienene Texte, die Steiners funkelndes Erzähltalent demonstrieren. Der Herausgeber Martin Zingg hat die einzelnen Texte ausführlich kommentiert und im Kontext ihres Entstehen situiert.

Eva Maria Leuenberger: «kyung». Droschl Literaturverlag, 136 Seiten. (Erscheint am 25. Juni)

Die koreanischstämmige Avantgardekünstlerin Theresa Hak Kyung Chas (1951-1982) wurde in New York vergewaltigt und ermordet. Ihre Geschichte macht die junge, gebürtige Bernerin Eva Maria Leuenberger zum Ausgangspunkt ihres zweiten Buches. Herausgekommen ist ein Werk, das sich der Zuordnung zu einem Genre entzieht. Zwischen Lyrik, Essay und persönlicher Schreibbewegung setzt sich Leuenberger mit Identität, Herkunft und Sprache, Ent- und Verwurzelung, sexueller Gewalt und Angst auseinander.

Yari Bernasconi: «Neue staubige Tage/Nuovi giorni di polvere». Gedichte italienisch und deutsch. Limmat Verlag, 160 Seiten. (Erscheint am 30. Juni)

Eine Reise quer durch Europa, von Estland nach Italien, von Irland über Frankreich in die Schweiz. Und immer stehen verlassene Gegenden sowie deren Ruinen im Zentrum. Indem der in Lugano geborene Schriftsteller und Kulturjournalist Bernasconi Mauern, Schutt und Staub vergangener Tage beschreibt, erzählt er von Entwurzelung, der Herkunft aus dem krisengeschüttelten 20. Jahrhundert - und skizziert Möglichkeiten, die in der Zukunft bleiben.

Bruno Pellegrino: «Wo der August ein Herbstmonat ist». Roman. Verlag die Brotsuppe, 256 Seiten. (Erscheint am 30. Juni)

Inspiriert vom Leben des Westschweizer Dichters und Fotografen Gustave Roud, erzählt Bruno Pellegrino von einer Schwester und deren Bruder. Sie schauen zurück auf ein Leben, das sie gemeinsam unter einem Dach, auf dem Land in der Westschweiz verbracht haben. «Là-bas, août est un mois d’automne», so der Titel im Original, ist ein stilles Werk, das über das Altern, die Familie und das Leben auf dem Land nachdenkt - von einem Autor, der 1988 geboren wurde und heute in Lausanne und Berlin lebt.

Weitere:

Alfonsina Storni: «Cardo. Autobiographische Texte». Hrsg. Hildegard E. Keller. Edition Maulhelden, 250 Seiten. (Erscheint am 10. Juni)

Alfonsina Storni: «Cimbellina. Theaterstücke». Hrsg. Hildegard E. Keller. Edition Maulhelden, 250 Seiten. (Erscheint am 10. Juni)

Paul Nizon: «Der Nagel im Kopf. Journal 2011-2020». Hrsg. Wend Kässens. Suhrkamp Verlag, 240 Seiten. (Erscheint am 15. Juni)

Sandra Hughes: «Tessiner Vermächtnis. Der zweite Fall für Tschopp & Bianchi». Kampa Verlag, 272 Seiten. (Erscheint am 17. Juni)

Philipp Srarsin: «1977. Eine kurze Geschichte der Gegenwart». Suhrkamp Verlag, 502 Seiten. (Erscheint am 19. Juni)

Silvia Götschi: «Davosblues». Emons Verlag, 336 Seiten. (Erscheint am 29. Juni)

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