Ein Schweizer Unternehmen soll in Norditalien in grossem Stile betrogen haben. Die Staatsanwaltschaft hat mit Finanzspezialisten ein Konstrukt aufgedeckt.
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500-Euro-Scheine - dpa/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Steuerbetrug in Norditalien soll ein Schweizer Unternehmen beteiligt sein.
  • Es soll ausserdem bei umfangreicher Geldwäscherei die Finger im Spiel gehabt haben.
  • Gemäss Staatsanwaltschaft in Mailand geht es um über 28 Millionen Euro.

Ein Schweizer Unternehmen steht unter dem Verdacht, an einem grossangelegten Steuerbetrug in Norditalien beteiligt zu sein. Zudem soll es bei umfangreicher Geldwäscherei die Finger im Spiel gehabt haben. Laut der Staatsanwaltschaft in Mailand geht es um mehr als 28 Millionen Euro.

Sie hat in Zusammenarbeit mit Finanzspezialisten der Verwaltungsregion Mailand ein Konstrukt aufgedeckt, bei dem vier beteiligte Unternehmen den Kauf und Verkauf von Werbeflächen untereinander simuliert haben.

Es gebe schwerwiegende Verdachtsmomente für einen komplexen Mechanismus aus Steuerbetrug und Geldwäscherei. Die Verantwortlichen der vier Unternehmen befanden sich im Hausarrest.

Staat entging 30 Millionen Euro an Steuern

Laut Staatsanwaltschaft haben sie Rechnungen für nicht existierende Dienstleistungen mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen in Umlauf gebracht. Dabei hätten sie eine fiktive Mehrwertsteuergutschrift zugunsten des Unternehmens festgelegt, das als Konzessionär für Werbedienstleistungen auftrat. So seien dem Staat rund 30 Millionen Euro an Steuern entgangen.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wurden die unrechtmässig erlangten Beträge zum Teil an ein kroatisches Unternehmen und zum Teil an ein Schweizer Unternehmen überwiesen. Diese wiederum hätten das Geld dann für den Kauf von Wohnungen in einem Hotelkomplex in Panama verwendet.

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