Schweizer Tierhalter zahlen Arztkosten für ihre Vierbeiner nicht

Simon Huber
Simon Huber

Zürich,

Ein Haustier bringt Freude – aber auch Verantwortung und Kosten. Immer mehr Tierärztinnen und Tierärzte in der Schweiz berichten von nicht bezahlten Rechnungen.

katze
Die finanziellen Belastungen durch Tierarztbesuche werden bei Schweizer Tierhaltern oft unterschätzt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz leben über 1,5 Millionen Katzen und hunderttausende Hunde.
  • Die Tierhaltung kostet mehrere Tausend Franken pro Jahr.
  • Drei Viertel der Praxen verlangen heute sofortige Zahlung oder Anzahlung.

Haustiere gehören für viele Menschen zur Familie. Sie spenden Trost, Nähe und Freude. Doch immer mehr Tierärztinnen und Tierärzte warnen: Die finanziellen Belastungen durch Tierhaltung werden oft unterschätzt.

Laut der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) können Rechnungen zunehmend nicht beglichen werden.

Rund 75 Prozent der Kleintierpraxen verlangen deshalb inzwischen eine sofortige Zahlung oder zumindest eine Anzahlung bei grösseren Eingriffen.

Das bringt viele Tierärzte in ein moralisches Dilemma. Gegenüber der SRF-«Tagesschau» sagt die junge Zürcher Tierärztin Patricia Mühlstädt: «Nicht helfen zu können, weil das Geld fehlt, ist eine der schwierigsten Situationen im Berufsalltag.»

Sie gründete den Verein Swiss Vets for Pets, der Menschen in finanzieller Not bei Tierarztkosten unterstützt. Ziel ist, jedem Tier eine medizinische Grundversorgung zu ermöglichen – unabhängig vom Einkommen der Halterinnen und Halter.

Tierschutz-Stiftung ist restlos ausgebucht

Auch die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz engagiert sich seit Jahren in diesem Bereich. Sie bietet vergünstigte Sprechstunden an, um Tieren aus einkommensschwachen Haushalten zu helfen.

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Stiftungen wollen einkommensschwachen Haushalten helfen. (Symbolbild) - keystone

Projektleiterin Corinne Frana berichtet gegenüber dem Sender von steigender Nachfrage: «Wir sind restlos ausgebucht. Immer mehr Menschen können sich Tierarztbesuche schlicht nicht mehr leisten.»

Hast du ein Haustier?

Neben direkter Hilfe setzt Frana auf Prävention und Aufklärung. Sie appelliert, schon vor der Anschaffung eines Tiers ein monatliches Budget für Unterhalt und Notfälle einzuplanen.

Denn Haustiere bedeuten nicht nur emotionale Bindung, sondern auch eine langfristige finanzielle Verpflichtung. Diese kann schnell zur Belastung werden, wenn man sie unterschätzt.

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Kommentare

User #4689 (nicht angemeldet)

Wo das Problem ist ? Ich hatte einen guten Lohn, dann gesundheitlich Pech ,Job weg ,hatte das Glück dass ich wieder etwas zu finden ,aber Lohn war miserabel ,und ich konnte nicht wenn mitte Monat etwas passierte einfach 300.- bezahlen, das Geld war nicht da ,konnte immer via Rechnung bezahlen oder wenn es schlimm war auch mal mit 2- 3 Raten und es wurde bezahlt Aber heute werden die Rechnungen nicht mehr bezahlt, es wird aber auch kein Vorschlag vom Schuldner gemacht ,früher hat man sich geschämt einfach nicht zu bezahlen, heute ist es den Leuten egal . Ich bin froh habe ich eine tolle Tierärztin bei der ich immer noch mit Rechnung bezahlen kann .

User #5903 (nicht angemeldet)

Sämtliche Tierarztpraxen, die ich in den letzten Jahren aufgesucht habe, verlangten Bar- oder Kartenzahlung... Wo ist also das Problem?

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