Schweizer Spitäler verwenden weniger klimaschädliche Narkosegase
In Schweizer Spitälern werden deutlich weniger klimaschädliche Gase für Narkosen verwendet als noch vor zwei Jahren. Der CO2-Ausstoss durch Anästhesiegase sank um 60 Prozent, wie eine neue Studie unter 13 Schweizer Kliniken in der Fachzeitschrift Oekoskop zeigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Verbrauch des schädlichsten Narkosegases Desfluran, das 2540 Mal so stark auf das Klima wirkt als Kohlendioxid, sei von 2020 bis 2022 um 75 Prozent zurückgegangen, schrieb die Interessenvereinigung Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (Aefu) am Donnerstag in einer Mitteilung.
Auch der Verbrauch des Narkosegases Isofluran, das 510 Mal stärker als Treibhausgas wirkt als CO2, sank um 20 Prozent. Gleichzeitig nahm auch der Verbrauch des weniger Klimaschädlichen Anästhesiegases Sevofluran nur um fünf Prozent zu.
Die Aefu sieht jedoch weiteren Handlungsbedarf. Bei den meisten Operationen liessen sich die klimaaktiven Anästhesiegase durch intravenöse Narkosemittel oder mindestens durch weniger klimaschädliche Narkosegase ersetzen.
Wie viele Anästhesien mit einem Narkosegas durchgeführt werden, unterscheidet sich je nach Spital stark. Im Kantonsspital Aarau wurde im Jahr 2021 bei 23 Prozent der insgesamt rund 15'500 Narkosen ein klimaschädliches Gas eingesetzt. Im Inselspital in Bern betrug der Anteil 37 Prozent der rund 36'000 Anästhesien. Im Kantonsspital St. Gallen wurde hingegen nur bei 2,2 Prozent der rund 17'000 Allgemeinanästhesien ein Narkosegas eingesetzt.