Die Schweizer Armee kann ihre Schutzmasken der Firma Emix Trading AG zurückgeben – auch die, die wegen eines möglichen Pilzbefalls schon zurückgerufen wurden.
Soldaten mit Schutzmasken in Walenstadt SG. (Symbolbild)
Soldaten mit Schutzmasken in Walenstadt SG. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Armee erwarb zu Beginn der Corona-Pandemie über eine Million Schutzmasken.
  • Diese stellten sich später als unwirksam und teils von Schimmel befallen heraus.
  • Die Firma Emix Trading hat der Armee nun aus Kulanz angeboten, die Masken auszutauschen.

Die Schweizer Armee kann ihre Schutzmasken der Firma Emix Trading AG zurückgeben und gegen neue austauschen. Betroffen sind auch diejenigen, die vorsorglich aufgrund eines möglichen Schimmelpilzbefalls zurückgerufen worden waren.

Sämtliche rund 1,4 Millionen von der Firma gelieferten und noch bei der Armeeapotheke eingelagerten FFP2-und KN95-Masken werden ausgetauscht, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Montag mitteilte. Darauf hätten sich die beiden Parteien geeinigt.

Der Austausch auf «Kulanzbasis» werde bis Anfang April vollzogen. Der Armee enstünden keine Mehrkosten. Die neuen Masken seien mit einem längeren Verfalldatum versehen. Die Armee reduziere mit dem Tausch die Zahl der eingelagerten Masken, die bis Ende 2022 ihr Ablaufdatum erreichen. Wie es weiter hiess, entfällt für die ausgetauschten Masken die am 11. Februar dieses Jahres angekündigte Prüfung.

Austausch bis April 2021

Seit Ende März 2020 beschafft die Armee gemäss Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) medizinische Güter zugunsten des Gesundheitswesens in der Schweiz. Dies umfasste auch die Beschaffung von Schutzmasken bei der Firma Emix Trading AG, darunter FFP2- und KN95-Masken, wie es hiess. Die Emix-Masken wurden zum damaligen Zeitpunkt von einem bundeseigenen, nicht akkreditierten Labor überprüft und für brauchbar befunden.

Emix Trading AG
Die Masken-Millionäre Luca Steffen (links) und Jascha Rudolphi (rechts) von der Emix Trading AG. - Emix Trading AG

Die beiden Parteien hätten sich nun darauf geeinigt, dass Emix Trading sämtliche von ihr gelieferten und nicht verwendeten FFP2- und KN95-Masken zurücknehme und durch frische FFP2-Masken mit längerem Verfalldatum ersetze. Der Austausch werde bis Anfang April 2021 vollzogen. Durch den Austausch entstünden der Armee keine Mehrkosten.

Die vorsorglich aufgrund eines möglichen Schimmelpilzbefalls zurückgerufenen Schutzmasken des Bundes seien «absolut unbedenklich», hiess es im Februar bei der Armeeapotheke. Die Masken seien trotzdem noch nicht verwendbar, weil sie zuerst von einem Prüfinstitut in Deutschland neu zertifiziert werden müssten.

Die Firma der Jungunternehmer Luca Steffen und Jascha Rudolphi steht derzeit in der Kritik, dem Bund im vergangenen März unbrauchbare Masken zu hohen Preisen verkauft zu haben. Zeitweise prüfte der Bund den Verkauf der qualitativ ungenügenden Masken nach Afrika, wie Ende Januar bekannt wurde. Darauf wurde schliesslich verzichtet.

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