Während der Pandemie kaufte die Schweiz insgesamt für 560 Millionen Schutzmasken im Ausland ein. Im Zuge der Krise stieg die Nachfrage nach Schutzmasken an.
Schutzmaterial
Produktion von Atemschutzmasken in Hongkong. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vom März 2020 bis Juni 2020 hat die Schweiz im Ausland für über 560 Millionen Franken Schutzmasken eingekauft.
  • Im April hat sich der Preis für Masken versechsfacht.
  • Zu Beginn der Pandemie riet das BAG vom Tragen von Masken ab.

Wegen der Coronakrise hat sich die Schweiz in den letzten Monaten massenhaft mit Schutzmasken aus China eingedeckt. Dies zeigt eine Auswertung von Daten aus der Aussenhandelsstatistik durch die Nachrichtenagentur AWP. Vom März 2020 bis Juni 2020 hat die Schweiz im Ausland für über 560 Millionen Franken Schutzmasken eingekauft.

93 Prozent davon flossen nach China – von dort wurden Masken im Wert von über 500 Millionen Franken importiert. Die Importe von Waren aus Spinnstoff, zu denen auch Schutzmasken zählen, sind in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen. Üblicherweise bewegen sich die Ausgaben bei dieser Warengruppe bei ungefähr 12 Millionen Franken pro Monat.

Import von Spinnstoffwaren hat sich verzwölffacht

Bereits im März gab die Schweiz indes 14 Millionen Franken mehr für Spinnstoffwaren aus als im selben Monat des Vorjahrs. Im April waren es knapp 180 Millionen Franken mehr, im Mai gar über 260 Millionen Franken mehr. Im Juni stiegen die Importe um knapp 110 Millionen Franken im Vorjahresvergleich. Insgesamt hat sich der Wert der importierten Spinnstoffwaren in diesen vier Monaten im Vergleich zum Vorjahr verzwölffacht.

Allerdings sind nicht zwölf Mal mehr Masken als üblich importiert worden. Die Angaben in der Aussenhandelsstatistik zeigen nämlich auf, dass die Masken-Preise zu Beginn der Pandemie in die Höhe geschnellt sind. So kostete beispielsweise im April 2020 ein Kilogramm Spinnstoffwaren sechs Mal mehr als noch im April 2019.

Sprunghafter Anstieg der Masken-Nachfrage

Die Stückzahl importierter Masken kann aufgrund der Angaben in der öffentlich zugänglichen Datenbank Swiss Impex der EZV nicht eruiert werden. Genauere Angaben gibt es nur zu den Atemschutzmasken mit Filterklasse FFP 2 und FFP 3. Dies sind medizinische Masken, die praktisch vollständig aus Filtermaterial bestehen und europaweit normiert sind.

Zwischen März 2020 und Juni 2020 importierte die Schweiz von diesen Maskentypen knapp 170 Millionen Stück Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es in derselben Zeitspanne nur etwas mehr als drei Millionen. Die Stückzahlen der zivilen Mund-Nasen-Schutzmasken, die inzwischen von vielen Schweizerinnen und Schweizern genutzt werden, sind hingegen nicht ersichtlich.

Im Zuge der Coronakrise stieg die Nachfrage nach Schutzmasken weltweit sprunghaft an. Die Schweizer Regierung gab sich zunächst zurückhaltend, was den Maskenschutz betrifft. So riet das Bundesamt für Gesundheit zu Beginn der Pandemie gesunden Personen davon ab, eine Maske zu tragen. Inzwischen hat sich das Tragen einer Maske aber schweizweit etabliert, insbesondere weil im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht eingeführt wurde.

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