Schweiz gibt im Betrugsfall Stanford 200 Mio. Dollar an USA heraus
Die Schweiz unterstützt die USA im Strafverfahren um den Betrugsfall Stanford: Sie gibt rund 200 Millionen Dollar heraus.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz gibt rund 200 Millionen US-Dollar an die USA heraus.
- Das Geld soll den Geschädigten im Betrugsfall Stanford zurückerstattet werden.
In einem der grössten Betrugsfälle der jüngeren US-Wirtschaftsgeschichte gibt die Schweiz den USA rund 200 Millionen US-Dollar heraus. Das Geld soll den Geschädigten zurückerstattet werden, wie das Bundesamt für Justiz (BJ) am Montag mitteilte.
Die Herausgabe wurde möglich, nachdem der US-Finanzier Allen Stanford in den USA rechtskräftig wegen Betrug verurteilt wurde.
Schweiz unterstützte USA in Strafverfahren
Mit einem Schneeballsystem hatte Stanford zwischen 2001 und 2008 tausende Anleger um insgesamt mehr als sieben Milliarden US-Dollar betrogen. Dafür wurde er im Jahr 2012 in den USA zu einer Haftstrafe von 110 Jahren verurteilt. Die deliktischen Vermögenswerte wurden zugunsten der Geschädigten eingezogen.
Die Schweiz unterstützte die USA in diesem Strafverfahren: Das BJ händigte den amerikanischen Behörden relevante Bankunterlagen zu verschieden Konten auf Schweizer Banken aus und verfügte die Beschlagnahme von Vermögenswerten auf schweizerischen Konten.
Herausgabe wurde 2019 angeordnet
Im Jahr 2019 ordnete das BJ im Nachgang zum rechtskräftigen Einziehungsurteil in den USA die Herausgabe der gesperrten Vermögenswerte an. Die dagegen erhobenen Beschwerden wurden vom Bundesstrafgericht am 16. Oktober 2020 abgewiesen.
Das BJ wird den US-Behörden deshalb bis Ende Dezember 2020 die restlichen 150 Millionen US-Dollar zugunsten der Opfer zurückerstatten, wie es in der Mitteilung schreibt. Die ersten Tranchen waren bereits zu einem früheren Zeitpunkt zurückerstattet worden.