Schwanden GL: Einwohner schockiert über Schlammbilder
Am Montag konnten die Einwohner des Erdrutschdorfs Schwanden GL erstmals seit langer Zeit in die Sperrzone. Der Schock über das Schlamm-Chaos ist gross.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag wurden erstmals Bewohner in die Sperrzone in Schwanden GL reingelassen.
- Der Schock ist riesig - eine Bewohnerin spricht von einer «emotionalen Berg- und Talfahrt»
- Sie zeigt Fotos von ihrer Tiefgarage - dabei ist ihr völlig verdrecktes Auto zu sehen.
Schwanden GL kommt seit letztem Sommer nicht mehr zur Ruhe. Immer wieder kommt es in dem Dorf zu Murgängen. Erst letzte Woche kamen wieder Schlamm und Geröll den Berg hinunter. Betroffen war ein Quartier, das eigentlich schon aufgeräumt gewesen wäre.
Mit «Schweiz aktuell» sprach am Dienstagabend eine betroffene Bewohnerin über das Schlamm-Chaos. Edith Schneider durfte demnach am Montag das erste Mal wieder ihre Garage betreten. Sie zeigt in dem Bericht unter anderem Bilder von ihrem Zuhause und sagt: «Meine Emotionen machen eine Berg- und Talfahrt.»
Sie hält ihr Handy in die Kamera. Darauf ist ihr Auto zu sehen, das in der Tiefgarage im Schlamm steckt. Die Reifen sind gar nicht mehr zu sehen. «Das ist das erste Bild nach einem Monat von meinem Auto», sagt Schneider.
Ihr Fahrzeug sei vom Schlamm in die Höhe gehoben worden, erklärt die sichtlich geschockte Frau weiter und fügt an: «Dann wurde es verschoben. Das tut schon weh, wenn man das so sieht.»
In Schwanden GL laufen Aufräumarbeiten
Am Dienstag konnten die Medien zum ersten Mal die Sperrzone des Erdrutschdorfs besuchen. Dort läuft derzeit die Räumung des verschütteten Siedlungsgebietes auf Hochtouren. Seit Montag hilft auch der Zivilschutz bei der Freilegung der Häuser von scheinbar unendlichen Schlammmengen.
Der Einsatz der 20 Glarner Zivilschützer ist für eine Woche angelegt, mit einer provisorischen Woche als Reserve. Schaufel um Schaufel entfernen die Helfer aus den Gebäuden, zahlreiche Lastwagen transportieren den Schlamm vom Siedlungsgebiet weg.
Nachdem die Gemeinde die Strassen freigeräumt habe, würden die Zivilschützer die Zugänge zu den Häusern freilegen. Danach gilt es, den Schlamm aus den Gebäuden zu entfernen, erklärte der Glarner Zivilschutzchef Pierre Weidmann den Medien.
Während der Arbeit der Zivilschützer wird der Erdrutschhang in Schwanden minutiös überwacht. Naturgefahrenspezialisten der Gemeinde kontrollieren das Gelände mit Messgeräten. Der Zivilschutz hat zudem auf einem Hausdach permanent einen Wachposten postiert. Ein Securitas-Posten hält weiter fest, wer das Gelände betritt und wer es auch wieder verlässt.