Schloss Hilfikon: Besitzer im Ausland untergetaucht!
Das Schloss Hilfikon hält seine Türen geschlossen. Der Besitzer des Aargauer Objekts ist offenbar in Kanada – und auch für seine Familie nicht erreichbar.

Das Wichtigste in Kürze
- 2015 starb Louise Schellenberg, die einstige Besitzerin des Schlosses Hilfikon.
- Es ging an eine Stiftung über, in dessen Stiftungsrat Sohn Felix Schellenberg sitzt.
- Jener ist offenbar in Kanada in Gerichtsprozesse verwickelt – und unauffindbar.
Das 700 Jahre alte Schloss Hilfikon «ist definitiv Topliga», meint Kunsthistoriker Jonas Kallenbach von der Aargauer Denkmalpflege. Dies sagt er gegenüber «SRF».
Die letzte Besitzerin, Louise Schellenberg, verstarb im Jahr 2015. Seitdem ist das Schloss im Besitz der Stiftung Schloss Hilfikon. Im Stiftungsrat sitzt Felix Schellenberg, Sohn der verstorbenen Vorbesitzerin.
Eigentlich sieht die Stiftung vor, das Schloss zu vermieten. Mit den Einnahmen sollen die Ausbildungen der Nachkommen der Schellenbergs finanziert werden. Doch wie die «SRF»-Recherchen zeigen, kam es nie zu solchen Vermietungen.
Erbe vernichtet Lebensraum für geschützte Arten
Felix Schellenberg wanderte mit seiner Partnerin in den 80ern nach Kanada aus, erzählt Tochter Barbara Schellenberg in einem Interview. Dort habe das Paar eine Farm gekauft und sich der Rinderzucht gewidmet.

Zwischen 2017 und 2020 kam es dann gemäss «SRF» zu Gerichtsprozessen. Er soll Weideland illegal vergrössert haben. In drei Verhandlungen von 2022 bis 2024 bekannten sich Schellenberg und eine Baufirma schuldig.
Sie wurden zu einer Strafzahlung von rund einer Million Kanadischer Dollar (knapp 580'000 Franken) verurteilt. Zusätzlich müssen sie einen geschädigten Fluss renaturieren.
Indigene Bevölkerung geschädigt: Flucht?
Felix Schellenberg bleibt derweil unerreichbar, wohl auch für seine Familie. Tochter Barbara könne ihren Vater demnach nicht erreichen, heisst es in einem Online-Zeitungsartikel.
Der Sohn von Louise Schellenberg scheint untergetaucht. Der durch ihn zugeschüttete Fluss befindet sich auf dem Land der indigenen Bevölkerung Tŝilhqot'in («People of the River»).
Jene äusserten, ihr Land sei durch Schellenberg auseinandergerissen worden, wie kanadische Medien die Worte eines Anführers festhielten. Die Tŝilhqot'in setzen sich dafür ein, das Recht an ihrem Gelände zurückzuerhalten.
Das Aargauer Schloss Hilfikon wird somit ohne neue Entwicklungen zu Felix Schellenberg wohl weiter ungeöffnet stehen.