SBB ziehen Konsequenzen aus Sust-Schlussbericht zu Gotthard-Unfall
Die SBB hat auf den Gotthard-Basistunnel-Unfall reagiert und plant, LL-Bremssohlen bei Güterwagen abzuschaffen.

Die SBB ziehen Konsequenzen aus dem Sust-Abschlussbericht zur Güterzug-Entgleisung im Gotthard-Basistunnel vom August 2023: So will sich das Bahnunternehmen schrittweise von den sogenannten LL-Bremssohlen bei Güterwagen trennen, zudem sollen Güterwagen intensiver kontrolliert werden.
Güterwagen mit solchen Bremssohlen gehörten international tätigen Wagenhaltern, und die SBB und andere Eisenbahnverkehrsunternehmen beförderten sie innerhalb der Schweiz und Europa, hiess es in einer SBB-Stellungnahme vom Montag.
Die SBB hätten jedoch keinen Einfluss auf Bauweise und Instandhaltung, trügen aber das Risiko und die finanziellen Folgen von Entgleisungen.
Thermische Belastungen führen zu Radbrüchen
Die Häufung von Ereignissen in Europa zeige, dass das Unfallrisiko zugenommen habe. LL-Bremssohlen führten zu höheren thermischen Belastungen von Rädern als die früheren Graugussbremssohlen, so die SBB. Trotzdem würden gemäss Sust-Bericht nach wie vor die gleichen Wartungsmethoden angewandt.
Thermische Belastungen könnten zu Spannungen und Rissen führen, die Radbrüche mit potenziell verheerenden Auswirkungen verursachen. Es brauche deswegen so rasch wie möglich griffige Massnahmen.
Die SBB unterstützten die Sicherheitsempfehlungen der Sust und forderten die zuständigen Behörden in der Schweiz und vor allem in Europa zum raschen Handeln auf, hiess es weiter. Sonst müsse aus Sicht der SBB der Einsatz von Güterwagen mit LL-Bremssohlen in der Schweiz und in Europa eingeschränkt oder gar verboten werden.