Soll der Bahnanteil am Gesamtverkehr gesteigert werde, so müssen die Fahrzeiten gekürzt werden. Dafür braucht es aber ein neues Netz, wie die SBB feststellt.
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Mit der Strategie «Bahn 2050» soll auch der Bahnanteil am Gesamtverkehr gesteigert werden. Doch dafür brauche es noch einige Schritte, erklärt die SBB. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kürzere Fahrzeiten könnte die Fahrgastzahl massiv erhöhen, so die SBB.
  • Dafür brauche die Schweiz aber erst ein Hochgeschwindigkeits-Netz.
  • Das zeigt eine neue Studie des Transportunternehmens.
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Der Bundesrat möchte die Bahn langfristig weiter stärken. Er hat dafür die Strategie «Bahn 2050» überarbeitet. Mit den künftigen Ausbauschritten soll das Bahnangebot primär auf kurzen und mittleren Distanzen verbessert werden; etwa mit zusätzlichen S-Bahn-Angeboten in Agglomerationen.

Simonetta Sommaruga
Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation der Schweiz. - Keystone

Ein Vorhaben, das die SBB begrüsst. «Der Ausbau des Bahnangebots trägt zu einem nachhaltigen Mobilitätswachstum bei», heisst es in ihrer Studie «Perspektive Bahn 2050». Darin hält die Bundesbahn fest, wie der Bahnanteil am Gesamtverkehr bis 2050 verdoppelt werden könnte.

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Das Ergebnis: Fahrzeitverkürzungen haben die grösste positive Hebelwirkung. Selbst Taktverdichtungen oder mehr Direktverbindungen erzielen nicht dieselben Effekte. «Die Verdopplung des Modal Splits gegenüber heute bedeutet ein Wachstum von 17,4 Prozent auf 34,8 Prozent», halten die Autoren fest. Mit den Ausbauten des bereits bewilligten Ausbauschritts 2035 dürfte er auf 21 Prozent steigen.

SBB: Kürzere Fahrzeiten nur mit Hochgeschwindigkeits-Netz

Für eine Fahrzeitverkürzung müssten die Züge eine Geschwindigkeit von 350 km/h beziehungsweise 250 km/h auf kürzeren Strecken erreichen können. «Ein solches Angebot könnte jedoch nicht auf der heute bestehenden Bahninfrastruktur realisiert werden», erklären die Autoren. Dafür benötige es ein separates Netz mit neusten Technologien. «Denkbar wäre etwa ein Hyperloop-System», heisst es in der Studie der SBB.

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Damit die Fahrzeiten der SBB gekürzt werden können, benötigt die Schweiz erst ein Hochgeschwindigkeits-Netz (HGV). - Keystone

Ein solches Hochgeschwindigkeits-Netz (HGV) würde nicht nur die Reisezeit verkürzen, sondern auch die Nachfrage ankurbeln. So würde es auf der Linie zwischen Genf und St. Gallen beispielsweise zu fast 100'000 zusätzlichen Reisenden führen – und das pro Tag. Zusätzlich würde der Modal Split der Bahn um zwei Prozentpunkte steigen.

Nehmen die Autoren andere beliebte Strecken hinzu, würde der Anteil sogar um 2,8 Prozentpunkte steigen. Damit könnten knapp 870 Personenkilometer mit dem Auto eingespart werden.

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