Konkurrent Sunrise setzt auf Huawei beim Bau eines 5G-Netzes. Das Unternehmen Salt jedoch bevorzugt die finnische Firma Nokia.
Ein Kunde begutachtet ein Tablet-Computer, in der Salt Filiale
Salt setz auf Nokia und nicht auf Huawei. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nokia habe Salt mit Zuverlässigkeit und Sicherheit überzeugt.
  • Option Huawei ist wegen einer internationalen Affäre in Verruf geraten.

Das Telekomunternehmen Salt hat den Netzwerkausrüster Nokia für den Bau des superschnellen Handynetzes der fünften Generation (5G) gewählt. Beide Firmen hätten eine Absichtserklärung unterschrieben, teilte Salt heute Dienstag in einem Communiqué mit.

Damit hält Salt an Nokia fest. Der finnische Konzern ist bereits bisher der Netzwerkausrüster des drittgrössten Schweizer Mobilfunkers.

Nokia habe nicht nur durch seine fortschrittliche technologische Kompetenz überzeugt, sondern auch durch die Zuverlässigkeit und Sicherheit, die für private Kunden und Unternehmen in der Schweiz unerlässliche Kriterien seien, erklärte Salt-Chef Pascal Grieder die Wahl. Mit dem Festhalten an Nokia für die Modernisierung des Funk- und Kernnetzes von Salt würden auch die Fähigkeiten der 3G- und 4G-Netze verbessert.

Drei Ausrüster für drei Mobilfunker

Damit setzt jeder Schweizer Mobilfunkanbieter auf einen anderen Lieferanten: Die Swisscom hat Ericsson und Sunrise Huawei für den Bau des 5G-Netzes gewählt.

Huawei ist in der letzten Zeit arg unter Beschuss geraten. Die US-Justiz hat Anklage gegen den chinesischen Smartphone- und Technologieriesen und dessen Finanzdirektorin Meng Wanzhou erhoben. Das Justizministerium warf Huawei, Meng und zwei Tochterunternehmen am Montag in 13 Anklagepunkten vor, gegen die Iran-Sanktionen verstossen zu haben.

Zwei Huawei-Tochterunternehmen wird zudem in zehn weiteren Anklagepunkten Industriespionage zur Last gelegt. Die chinesische Regierung kritisierte die Anklage scharf und sprach von «politischen Manipulationen».

Ausschluss in mehreren Ländern

Zudem werfen die USA und andere Länder Huawei eine zu grosse Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen den Konzern als Gefahr für ihre Cybersicherheit. Die USA, Australien und Neuseeland haben Huawei als Ausrüster für den Bau von 5G-Netzen ausgeschlossen und drängen andere Staaten, ihrem Beispiel zu folgen.

In Grossbritannien und auch Norwegen gibt es bereits ein Umdenken oder wird noch geprüft. Auch in Deutschland wird neu über den Einsatz von Huawei-Produkten beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes diskutiert. Der weltweit zweitgrösste Mobilfunker, Vodafone, kündigte an, den Einsatz von Huawei-Produkten in seinen Kernnetzen auszusetzen.

Huawei und die Regierung in Peking wiesen die Vorwürfe entschieden zurück.

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