In den schneearmen Weihnachtsferien mussten viele Skiorte finanzielle Einbussen hinnehmen. Entlastung geben einzig die bereits verkauften Saisonpässe.
Pisten
Wer ein Saison-Abo besitzt, geht auch bei widrigen Bedingungen skifahren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Schweizer Skigebiete haben wegen des Schneemangels Einnahmen verloren.
  • Die bereits verkauften Saisonpässe dienen aber für viele als Polster.
  • Wer schon ein Abo hat, geht auch eher bei schlechtem Schnee auf die Piste.

Die Schweizer Skigebiete haben es dieses Jahr nicht leicht. Ausgerechnet während der Weihnachtsferien bleiben die Pisten grün.

Diese zu beschneien, ist bei den aktuellen Temperaturen kaum mehr möglich. Das bedeutet für die betroffenen Betriebe grosse finanzielle Einbussen. «Man spürt jeden Tag, an dem die Pisten nicht geöffnet sind, im Portemonnaie», erklärt Rolf Gubelmann vom Skigebiet Klewenalp-Emmetten NW.

Für das Skigebiet gibt es in der aktuellen Situation lediglich einen Lichtblick: die bereits verkauften Saisonkarten. Sie bringen eine grosse finanzielle Entlastung.

Schwarzsee
Im Schwarzsee FR gibt es nicht einmal auf fast 1700 Metern über Meer genug Schnee für eine Piste.
Schwarzsee grüne Pisten
Dank der Saison-Abos sieht es Ende Saison finanziell nicht allzu düster aus.

So ist es auch im schneefreien Skigebiet Schwarzsee FR. «Wir haben zum Glück ein gutes Modell mit dem Magic Pass», sagt der Geschäftsführer der Bergbahnen, Kurt Waeber, gegenüber Nau.ch.

Das Abonnement muss lange im Voraus gekauft werden und gilt von Anfang Mai bis Ende April des Folgejahres. Somit haben die 52 Skigebiete, die Teil des Verbunds sind, ein gesichertes Einkommen – auch bei Schneemangel. «Mit diesen Einnahmen kann ein ziemlich grosser Teil der jährlichen Fixkosten dieser kleinen Skigebiete finanziert werden», erklärt Sébastien Travelletti vom Abo-Verbund.

Tagestouristen fehlen den Gebieten

Und: Die Saisonkartenbesitzer kämen trotz schlechter Bedingungen zum Skifahren. «In Sörenberg LU sind es vor allem die Leute, die zum Beispiel eine Ferienwohnung hier haben», sagt Bergbahn-Direktor René Koller. «Tagestouristen sehen die Webcams und Pistenberichte und entscheiden sich dagegen, hierhin zu kommen.»

positive Skigebiete
Die Talabfahrten in Sörenberg LU hatten lange kaum Schnee. Positive Saison für grosse Skigebiete. - Sörenberg.ch

In seinem Gebiet würden die Saisonpässe zirka einen Viertel aller Einnahmen ausmachen. Der Batzen ist sehr willkommen, denn in den Weihnachtsferien haben die Bahnen grosse Einbussen erlitten. Die ausbleibenden Einnahmen aus Restaurants mit eingerechnet, verlor das Unternehmen in dieser Zeit rund 1,4 Millionen Franken. Das sind zehn Prozent der Gesamteinnahmen.

«Jetzt werden die Fasnachtsferien so wichtig sein wie nie, um das wieder reinzuholen», so Koller.

Kunden können dank Multi-Pässen ausweichen

Von den Jahrespässen profitierten aber auch die Kunden, trotz Schneemangels, so Travelletti, Sprecher der Magic Mountains Cooperation. «Der Magic Pass ermöglicht es, allen Kunden eine Schneegarantie anzubieten.» Denn neben tiefer gelegenen Gebieten wie dem Schwarzsee gehört beispielsweise auch das schneesichere Saas-Fee VS zum Abo.

Das Gebiet verzeichnet denn auch einen Andrang, wie Nau.ch-Bilder zeigen.

Saas-Fee Wintersport Ski Menschen
Nicht nur in Saas-Fee sind die Wintersport-Gäste zahlreich. - Nau.ch

Diesen Vorteil betont auch Koller, der Präsident des Verbands Transportunternehmen Zentralschweiz ist. Dieser bietet ein Abo für 15 Skigebiete an. «Pass-Inhaber können auf höhergelegene Gebiete wie zum Beispiel Engelberg OW ausweichen», so Koller.

Besitzen Sie einen Saisonpass für ein oder mehrere Skigebiete?

Zudem sind sowohl der Magic Pass als auch der Zentralschweizer Schneepass ebenfalls im Sommer gültig. «60 Prozent der Kunden» haben ersteren im Sommer genutzt, so Travelletti. Daher habe es bislang trotz Schneemangels niemanden gegeben, der sein Geld zurückverlangt hat.

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