Rumänin lebt im Bahnhof Pratteln BL – Pendler besorgt

Janis Meier
Janis Meier

Pratteln,

Am SBB-Bahnhof in Pratteln BL übernachtete eine Frau über mehrere Wochen hinweg – und verschwand plötzlich. Anwohnende machen sich Sorgen.

Pratteln
Die Rumänin lebte mit ihrem Hab und Gut am Bahnhof Pratteln. - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bahnhof Pratteln BL hat sich über mehrere Wochen eine Obdachlose einquartiert.
  • Es handelt sich um eine Rumänin, die Hilfe von der Gemeinde und den Pendlern ablehnt.
  • Die SBB hat der Frau nun einen Platzverweis erteilt.
  • Weil sie deshalb nicht mehr auftauchte, sorgten sich die Anwohnenden.

Den Pendlerinnen und Pendlern am Bahnhof Pratteln im Baselbiet zeigt sich über mehrere Wochen hinweg das gleiche Bild: Eine obdachlose Frau macht den Bahnhof zu ihrem Zuhause.

Die Frau beeinträchtigt die Pendlerinnen und Pendler nicht – im Gegenteil. In einem Facebook-Post beschreiben Menschen aus Pratteln, wie sie sich mit der Obdachlosen unterhalten. Sie sei anständig und wolle keine Hilfe annehmen, schreiben mehrere User.

Vor allem die kalten Temperaturen lassen bei den Pendlern die Alarmglocken läuten.

Doch plötzlich ist die Frau weg. Einige Anwohner machen sich Sorgen um sie – was ist passiert?

SBB erteilte Platzverweis

Die Gemeine Pratteln bestätigt auf Anfrage von Nau.ch, dass ihnen die Frau bekannt sei. «Wir hatten auch schon mehrmals Kontakt mit der betroffenen Person», so Sprecherin Sandra Meier. Die Person sei nicht in Pratteln gemeldet – damit sei die Gemeinde grundsätzlich auch nicht zuständig.

«Im Gespräch mit der Person haben wir ihr jedoch mögliche Anlaufstellen mitgeteilt», betont Meier. Ausserdem habe die Gemeinde versucht, die Person dazu zu bewegen, einen sicheren Ort aufzusuchen.

Doch auch hier die gleiche Reaktion wie bei den besorgten Pendlerinnen und Pendlern: «Sie lehnte jegliche Hilfestellungen ab», so Meier.

Bietest du obdachlosen Personen jeweils Hilfe an?

Die Gemeinde-Sprecherin kennt aber den Grund für das Verschwinden: «Gemäss Auskunft der SBB wurde ihr nun für die Dauer eines Monats eine Wegweisung respektive ein Platzverweis erteilt.»

Nach Anfrage von Nau.ch verweist die SBB auf die geltende Bahnhofsordnung. In dieser ist unter anderem der «unberechtigte Aufenthalt in Warteräumen» untersagt.

Rumänin wurde bereits aus dem Kanton Zürich weggewiesen

Auch das Baselbieter Migrationsamt kennt den Fall. Doch: «Der aktuelle Aufenthaltsort ist uns nicht bekannt.» Jedoch weiss die Behörde, wieso sich die Frau über Wochen am Bahnhof Pratteln aufhielt. Sprecher Andreas Schiermeyer sagt: «Es handelt sich um eine Frau aus Rumänien, für die eine Wegweisung aus dem Kanton Zürich vorliegt.»

Deswegen liege die Verantwortlichkeit für den ausländerrechtlichen Vollzug der Wegweisung beim Kanton Zürich. «Wir könnten der beschriebenen Person ein Zugticket nach Zürich zur Verfügung stellen, damit die Ausreise sichergestellt werden kann», so Schiermeyer.

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Kommentare

User #2411 (nicht angemeldet)

Ich habe persönlich mit ihr geredet sie ist keine Rumänin sondern aus Moldavien. Hab ihr eine Liste gegeben anlaufstellen wo sie hin kann wie zum beispiel auch sans papier.

User #3505 (nicht angemeldet)

Rumänien ist in der Nato und der EU. Sollen diese Gruppierungen doch mal helfen, statt zu kriegen

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