Marc Walder soll nicht in die Exklusivgeschichten des «Blick» während der Pandemie involviert gewesen sein. Dies behauptet zumindest der Ringier-Verlag.
Marc Walder Ringier
Ringier-CEO Marc Walder spricht an einer Pressekonferenz seines Unternehmens. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Pandemie schrieb «Blick» mehrere Exklusivgeschichten zu den neuen Massnahmen.
  • Dabei soll Ringier-CEO Marc Walder jedoch nicht involviert gewesen sein.
  • Das Unternehmen bestätigt jedoch direkten Kontakt seines Chefs mit dem EDI.

Bei Exklusivgeschichten des Ringier-Verlags während der Pandemie war nach Angaben des Unternehmens CEO Marc Walder nicht involviert. Das Verlagshaus hat am Montag entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen. Es bestätigte direkte Kontakte zwischen Walder und dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI). Walder sei jedoch bei den Beiträgen in keiner Weise involviert gewesen.

«Blick» wurde unterstellt, dass zwei exklusive Beiträge durch die Kommunikation zwischen dem EDI und dem Ringier-CEO Walder ermöglicht worden seien. Dies sei falsch. Das hiess es in einer internen E-Mail an die Ringier-Mitarbeitenden vom Montag.

Unterzeichnet wurde das Schreiben von Ladina Heimgartner, Head of Global Media und CEO Blick-Gruppe, sowie Christian Dorer, Chefredaktor Blick-Gruppe. Die E-Mail lag auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.

Über Impfvertrag vorab informiert

Eine Exklusivgeschichte über die Impfstoff-Beschaffung vom 11. November 2020 stamme von Quellen von «Blick»-Politikchefin Sermîn Faki, hiess es in dem Schreiben. Den Primeur über die Lockerungen der Massnahmen vom 11. März 2021 hätten der stellvertretende Politikchef Pascal Tischhauser und Bundeshausredaktor Ruedi Studer recherchiert.

Bei beiden Beiträgen sei Walder in keiner Weise involviert gewesen. «Diese Klarstellung ist uns wichtig», hiess es in der internen E-Mail.

Die Blick-Gruppe arbeite unabhängig. Dass der CEO eines Medienunternehmens Kontakte zu Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Forschung und Kultur pflege, sei ein üblicher Vorgang. Dies habe jedoch keinen Einfluss auf die Berichterstattung.

Alain berset
Bundespräsident Alain Berset vor einer Medienkonferenz zur Pandemie-Lage im Herbst 2020. - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Bei der Untersuchung von mutmasslichen Informationslecks im Innendepartement kooperiere das Unternehmen mit den zuständigen Behörden. Dabei wahre es den Quellenschutz, teilte eine Ringier-Sprecherin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage weiter mit.

Weitere Kommentare würden aufgrund des laufenden Verfahrens keine gemacht. Weder die Ringier AG, deren Tochtergesellschaften, Organe oder Mitarbeitende seien Beschuldigte in dem Verfahren über EDI-Informationslecks während der Pandemie.

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