Nur in Basel treten Mitglieder der rechtsextremen Pnos für die Nationalratswahlen an. Darunter etwa eine Zürcherin. In anderen Kantonen hat es nicht geklappt.
Pnos Messeplatz
Eine Handvoll Demonstranten für die Pnos (Partei National Orientierter Schweizer) versammeln sich an der organisierten Kundgebung gegen den UNO-Migrationspakt in Basel im Jahr 2018. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pnos tritt für Basel für den Nationalrats-Wahlkampf an.
  • In anderen Kantonen kamen keine Listen zustande.
  • Deshalb tritt etwa die Zürcher Sektions-Vorsitzerin in Basel an.

Bei der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) ist der Wurm drin. Eigentlich wollte die rechtsextreme Partei bei den kommenden Wahlen gross mitmischen. Noch im Februar schrieb die Partei auf Facebook, dass man in «diversen Kantonen für den Nationalrat kandidieren» wird. Doch daraus wird nichts, wie sich zeigt.

Wie die Wochenzeitung «Tachles» schreibt, waren Kandidaturen im Aargau, in Basel-Stadt, Bern, Zürich und St. Gallen angedacht. Doch einzig in Basel und Bern kommt etwas zustande. In Bern kandidieren zwei Pnos-Männer für den Ständerat.

In Basel die Überraschung. Wie aus der provisorischen Liste der Nationalratskandidierenden hervorgeht, stellen sich vier Pnos-Mitglieder auf. An vorderster Front Tobias Steiger, Vorsitzender der Basler Sektion.

Nicht genügend Unterschriften

Die weiteren Namen überraschen. So steht etwa Jasmin Mäder auf der Liste. Die Zürcherin sollte eigentlich in der Limmatstadt antreten.

Die Ankündigung Mäders für die Kandidatur sorgte für einigen Wirbel – hatte sie doch eine kurze Porno-Karriere hinter sich. Noch im März versuchte Mäder auf Facebook Unterschrift für die Kandidatur zu erhalten. Offensichtlich erfolglos.

Pnos Basel
Jasmin Mäders Aufruf für die Unterschriften. - Screenshot Facebook

Weiter stehen Parteipräsident Dominic Lüthard sowie Werner­ Weltert von der Aargauer Sektion auf der Liste. Gegenüber «Tachles» wollte die Partei nicht sagen, weshalb die NR-Kandidaturen in den vier Kantonen gescheitert sind.

Ein mögliches Motiv ist, dass im Kanton Basel-Stadt lediglich 100 Stimmberechtigte den Wahlvorschlag unterzeichnen müssen. In Zürich und Bern sind es 400. Dennoch überrascht die Wahl mit Basel.

Widerstand in Basel

Im Dezember 2018 organisierte die Pnos einen Anlass mit rund 60 Teilnehmern. Zwei Gegenveranstaltungen fanden statt. Mehrere hundert Personen demonstrierten gegen Rechtsextremismus und die Pnos.

Pnos
Demonstranten protestieren gegen die von der Pnos organisierten Demonstration gegen den UNO-Migrationspakt in Basel. - Keystone

Ende Juni kam es zu einer erneuten Demonstration gegen Rechtsextremismus in Basel. Am 20. Oktober finden die Wahlen statt. Auch in der Vergangenheit war die Pnos und ihre Wahlpläne nicht von Erfolg gekrönt.

Bei den Wahlen 2015 trat lediglich ein Welschschweizer Ableger der Partei an. Mit rund 0,5 Prozent der Stimmen sehr wenig. Am 20. Oktober wird sich zeigen, ob die Partei in Basel Fuss fassen kann.

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