Etwa 20 Prozent der Patienten kommen in der Schweiz wegen einer fürsorgerischen Unterbringung in eine Psychiatrie.
Psychiatrie
Eine Psychiatrie in Yverdon VD. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hierzulande sind etwa 20 Prozent der Psychiatrie-Patienten unfreiwillig in einer Klinik.
  • Schizophrenie, affektive Störungen und Alkoholerkrankungen sind oft ausschlaggebend.
  • Betroffen sind vor allem Menschen im mittleren Lebensalter.

Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den Kantonen. Auffallend hoch war die Rate fürsorgerischer Unterbringungen 2016 im Kanton Waadt mit 3,31 Fällen pro 1000 Einwohner. Auch die Raten der Kantone Zürich (2,06), Genf (2,02) und Solothurn (2,00) lagen signifikant über dem Schweizer Durchschnitt. Der Kanton Wallis (0,38) wies dagegen die tiefste Rate auf.

In der Schweiz kommen rund 20 Prozent der Psychiatrie-Patienten aufgrund einer fürsorgerischen Unterbringung in eine Klinik. 2016 waren es 14'580 Personen. Das entspricht einer Rate von 1,7 Fällen pro 1000 Einwohner, wie das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) in seinem am Dienstag veröffentlichten Bulletin schreibt. Betroffen waren vor allem Frauen und Männer im mittleren Lebensalter mit Schizophrenie, affektiven Störungen oder Alkoholerkrankungen.

Rund 52 Prozent der fürsorgerischen Unterbringungen im Jahr 2016 betrafen Männer. Am häufigsten wurden Männer in der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen in eine Klinik gebracht (38,2 Prozent), bei Frauen in der Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen (34,9 Prozent).

Mehr als ein Viertel der Hospitalisierungen durch fürsorgerische Unterbringung sind nach einer Woche beendet, nach sechs Wochen waren knapp vier Fünftel (78,6 Prozent) der Betroffenen wieder ausgetreten. Die Aufenthaltsdauer unterscheidet sich nicht nach Geschlecht.

Kantonale Unterschiede

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