Die Besetzer des Mormont-Hügels müssen sich in Nyon VD nun vor Gericht verantworten. Den Aktivisten drohen Geld- und Freiheitsstrafen.
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Die Besetzer des Mormont-Hügels stehen in Nyon VD nun vor dem Bezirksgericht. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Besetzer des Mormont-Hügels stehen in Nyon VD vor Gericht.
  • Rund 80 Sympathisanten versammelten sich vor dem Bezirksgericht.
  • Am Abend will das Kollektiv zur Unterstützung der Aktivisten demonstrieren.

Vor zehn Monaten wurde das Protest-Lager auf dem Mormont-Hügel bei Eclépens VD geräumt. Nun haben die ersten Prozesse gegen die Besetzer des Geländes begonnen. Den Umweltaktivistinnen und -Aktivisten drohen Gefängnisstrafen.

Rund 80 Sympathisanten empfingen die Angeklagten am Montag vor dem Bezirksgericht La Côte in Nyon VD.

Sie hielten einige Plakate hoch und applaudierten, als die Angeklagten das Gericht betraten. Dies stellte ein Journalist der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort fest. Am Abend will das Kollektiv zur Unterstützung der Aktivisten demonstrieren.

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Klimaaktivisten versammelten sich auf dem Mormont VD. - Keystone

Am Montagmorgen standen zwei Angeklagte vor Gericht. Der Generalstaatsanwalt des Kantons Waadt, Eric Cottier, war bei einem der beiden Prozesse anwesend. Bis Mittwoch werden sich fünf weitere Angeklagte vor Gericht verantworten müssen.

Diese sieben verschiedenen Anhörungen, die jeweils auf einen halben Tag angesetzt sind, sind die ersten einer langen Reihe. Rund 40 weitere Aktivisten werden zu einem späteren Zeitpunkt vor Gericht gestellt. Die Umweltschützer hatten gegen die Erweiterung eines Steinbruchs des Zementkonzerns Holcim protestiert und das Gelände während eines halben Jahres besetzt.

Es drohen Geld- und Haftstrafen

Die ehemaligen Besetzer des Mormont-Hügels werden wegen Hausfriedensbruchs, Hinderung einer Amtshandlung sowie Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen angeklagt. Einige von ihnen müssen sich auch wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte verantworten.

Die Waadtländer Staatsanwaltschaft wirft den Besetzern vor, das Gelände, das dem Zementhersteller Holcim gehört, widerrechtlich besetzt zu haben. Sie sollen sich zudem der Polizei bei ihrem Einsatz Ende März 2021 widersetzt haben.

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Die Polizei evakuierte den Hügel Mormont. - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Diese Strafbefehle, gegen die die Aktivisten Einspruch eingelegt haben, sehen Geldstrafen, aber auch Freiheitsstrafen vor. Sie reichen je nach Fall von zwei bis sechs Monaten.

Das Anwaltskollektiv protestiert insbesondere gegen die Schwere der von der Staatsanwaltschaft beantragten Strafen. Dies umso mehr, weil Holcim seine Klage schliesslich zurückgezogen hat.

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