Der Naturschutzverband Pro Natura Wallis hat Einsprache gegen das Photovoltaikprojekt bei Gondo VS eingereicht.
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Blick auf das Gelände oberhalb von Gondo, wo ein alpiner Solarpark entsehen soll. (Archivbild) - sda - Keystone/GABRIEL MONNET

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Naturschutzverband Pro Natura Wallis geht gegen das geplante Projekt Gondosolar vor.
  • Grund dafür sind erhebliche Lücken im Umweltverträglichkeitsbericht.
  • Es fehlten wohl Untersuchungen zu Amphibien, Reptilien, Fledermäusen und Schmetterlingen.
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Der Umweltverträglichkeitsbericht für das geplante Projekt Gondosolar weise erhebliche Lücken auf. Deshalb hat der Naturschutzverband Pro Natura Wallis nun Einsprache gegen das Photovoltaikprojekt bei Gondo VS eingereicht.

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Dies verunmögliche eine Prüfung der Beeinträchtigungen und verunmögliche eine ausreichende Interessensabwägung. Insbesondere fehlten Untersuchungen zu Amphibien, Reptilien, Fledermäusen und Schmetterlingen, beanstandet der Verband am Dienstag in einer Medienmitteilung.

Untersuchungen müssen noch durchgeführt werden

Auch betreffend bestimmter Vogelarten wie das Birkhuhn sei die Datenlage noch sehr dünn. Diese Untersuchungen müssten durchgeführt werden, bevor eine Bewilligung erteilt werde, fordert Pro Natura Wallis.

Zudem kritisiert der Verband, dass im Kanton Wallis eine übergeordnete Gesamtplanung fehle. Mit dieser würden die geeignetsten Standorte für Photovoltaik-Grossanlagen ausgewählt werden. Auch habe es bisher keinen Runden Tisch gegeben. Obwohl ein solcher im Oktober 2023 für das erste Quartal 2024 angekündigt worden sei.

Gondosolar
Visualisierung des geplanten hochalpinen Fotovoltaik-Projektes oberhalb von Gondo VS. - sda - gondosolar.ch

Dieser Mangel zeige sich beim vorliegenden Projekt exemplarisch. «Es soll eine Anlage an einem beliebigen Ort mitten in die unberührte Natur gebaut werden. Ohne dass geprüft wird, ob es andere Standorte gibt, die mit einem kleineren Eingriff in Natur und Landschaft verbunden wären.» Das schreibt der Verband.

Die Promotoren des Projekts hatten das Baubewilligungsgesuch mit der Umweltverträglichkeitsprüfung im vergangenen Dezember bei der kantonalen Baukommission eingereicht. Es war das erste der zahlreichen alpinen Solarparkprojekte im Wallis, das diesen Schritt vollzogen hatte.

Erteilung der Baubewilligung

Die Trägerschaft des Projekts gab damals bekannt, sie hoffe auf eine Erteilung der Baubewilligung bis Mitte 2024. Die Einsprache könnte nun zu einer Verzögerung führen.

Die Anlage mit rund 2200 Solarbäumen soll oberhalb Gondo auf einer Fläche von 17,4 Hektar errichtet werden. Sie wird laut den Projektträgern im Durchschnitt etwa 22,1 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr produzieren.

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